Studie
Vegan und Bio-regional haben größtes Klimaschutzpotenzial
Neue FiBL-Studie zum Thema Klima und Ernährung
20 bis 30 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen werden durch den Ernährungssektor verursacht. Aber welche Unterschiede gibt es zwischen den Produktionsstandards Bio, konventionell, regional und bio-regional? Und welchen Einfluss haben verschiedene Ernährungsstile? Im Auftrag der Rewe-Biomarke ‚Ja! Natürlich‘ und Greenpeace hat das FiBL Österreich eine Studie zur Klimawirkung von Ernährung und Lebensmittelproduktion in Österreich durchgeführt.
Wie die Studienautoren herausfanden, ist die mit Abstand wichtigste Klima-Stellschraube im Ernährungssektor die Ernährungsweise per se. Im Vergleich zu einer durchschnittlichen Ernährungsweise, die einen sehr hohen Fleischanteil beinhaltet, lassen sich durch reduzierten Fleischkonsum (zwei bis drei Portionen pro Woche) 28 Prozent, durch vegetarischen Ernährungsstil 47 Prozent und durch vegane Lebensweise sogar bis zu 70 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen.
Die vollständige Umstellung auf Bio-Lebensmittel würde 10 bis 20 Prozent der THG-Emissionen in Österreich einsparen und habe aufgrund der großen (möglichen) Zielgruppe ein hohes Klimaschutzpotenzial. Auch durch die Reduktion vermeidbarer Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette – insbesondere auch der Haushalte – könne ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen Ernährung geleistet werden.
Mit Blick auf die verschiedenen Produktionsstandards hat das Szenario bio-regional bei allen untersuchten Lebensmitteln das geringste THG-Ergebnis, während das Szenario konventionell durchgehend die höchsten THG-Emissionen aufweist. Regional (konventionell) und Bio befinden sich im Mittelfeld, wobei Bio zum Teil deutlich geringere Emissionen als konventionell-regional verursacht.
Insgesamt wird die Klimabilanz am meisten dadurch beeinflusst, ob ein Lebensmittel biologisch oder konventionell produziert wurde. Die untersuchten Bio-Produkte weisen pro Kilogramm durchschnittlich 25 Prozent geringere Emissionen als ihre konventionellen Pendants auf. Der Faktor Regionalität ist für eine verbesserte Klimawirkung ebenfalls von Bedeutung, aber in geringerem Ausmaß: Die beiden Regionalszenarien liegen durchschnittlich um sechs bis neun Prozent unter den nicht-regionalen.
Bei den untersuchten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Rindfleisch, Schweinefleisch, Eier, Milch) ist der Hotspot der Klimawirkung in allen vier Szenarien ausnahmslos die Landwirtschaft. Faktoren wie Verpackung, Transport oder Verarbeitung haben verglichen dazu nur einen geringen Einfluss. Dagegen lässt sich in Bezug auf die untersuchten pflanzlichen Produkte (Hafermilch, Tofu, Brot, Tomaten, Äpfel) keine pauschale Aussage über die größten Treiber treffen: Sie variieren je nach Lebensmittel und Szenario.
Die vollständige Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau Österreich können Sie hier einsehen.