Start / News / Bio-Tops / Studie bestätigt Klimaschutzpotenzial des Ökolandbaus

Klima

Studie bestätigt Klimaschutzpotenzial des Ökolandbaus

EU-Kommission untersucht Beitrag der GAP-Strategiepläne zur Treibhausgasreduktion

Studie bestätigt Klimaschutzpotenzial des Ökolandbaus © stock.adobe.com/encierro

Die Generaldirektion Landwirtschaft der Europäischen Kommission (DG AGRI) hat eine Studie in Auftrag gegeben, die den erwarteten Beitrag der Strategiepläne der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zur Verringerung und Bindung von Treibhausgasemissionen ermittelt. Demnach sind die Umstellung auf Ökolandbau, Fruchtfolgen bzw. Diversifizierung sowie die Ausweitung des Anbaus von Deckfrüchten die drei Maßnahmen mit dem höchsten Minderungspotenzial: zusammen 78 Prozent von bis zu 31 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr.

Die größte THG-Reduktion kann laut Studie durch Kohlenstoffbindung erreicht werden (22 Millionen Tonnen), das Einsparpotenzial durch Verringerung der Bodenemissionen liege bei neun Millionen Tonnen.

Die Analyse zeigt außerdem einen potenziellen positiven Beitrag zum Schutz bestehender Kohlenstoffsenken in Höhe von 29 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) des geschätzten Schutzpotenzials entfällt auf die Aufrechterhaltung des Ökolandbaus, gefolgt vom Erhalt der Forstwirtschaft (22 Prozent) und dem Schutz von Grünland (18 Prozent).

Eric Gall, stellvertretender Direktor des Bio-Dachverbands IFOAM Organics Europe, kommentiert: „Diese Studie zeigt, dass der ökologische Landbau nicht nur die Gesundheit der Landwirte, die Wasserressourcen und die biologische Vielfalt durch die Verringerung des Einsatzes synthetischer Pestizide schützt, sondern auch wesentlich zur Verringerung der Emissionen aus der Landwirtschaft und zur Erhöhung der Kohlenstoffbindung im Boden beiträgt“.

Die Ergebnisse bewiesen, dass der Einsatz von GAP-Geldern zur Unterstützung der Umstellung und des Erhalts des Ökolandbaus eine gute Investition für die Mitgliedstaaten und die Natur ist. Angesichts des ermittelten Klimaschutzpotenzials solle die Bio-Landwirtschaft in der nächsten GAP eine wichtigere Rolle spielen. Außerdem solle die Kommission ihren voraussichtlichen Entwurf zur Methodik des Carbon Farmings überarbeiten, sodass Landwirte auch für den Erhalt bestehender Kohlenstoffsenken belohnt werden.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Kritik zu GAP-Vorschlägen der Kommission

Bio-Verbände fordern gemeinsame europäische Ziele und die Honorierung von Umweltleistungen

Kritik zu GAP-Vorschlägen der Kommission © stock.adobe.com/Dusan Kostic

Am Mittwoch hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für die nächste Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028 sowie den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) vorgestellt. Das bisherige Zwei-Säulen-Modell soll demnach abgeschafft und das Budget für die Landwirtschaft um 20 Prozent gekürzt werden, auf 300 Milliarden Euro. Bio-Verbände kritisieren das Festhalten an Flächenzahlungen, die geplante Renationalisierung und den drohenden ‚Wettbewerb nach unten‘.

18.07.2025mehr...
Stichwörter: EU-Kommission, Studie, Co2-Reduzierung, Agrarpolitik, Klima, Klimaschutz, Kohlenstoffspeicherung, Ökolandbau, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, IFOAM EU, Treibhausgas

Biolandbau leistet Carbon Farming

IFOAM Organics Europe fordert mehrdimensionalen Ansatz für die Kohlenstoffbewirtschaftung

Weniger Treibhausgasemissionen (THG), Schutz der Artenvielfalt und gesunde Böden mit einer höheren Kohlenstoffbindung: Um die Leistungen des ökologischen Landbaus zu honorieren, die über das Speichern von CO2 im Boden hinausgehen, fordert der europäische Dachverband IFOAM in seinem neuen Positionspapier eine umfassendere Perspektive zum Carbon Farming.

03.05.2022mehr...
Stichwörter: EU-Kommission, Studie, Co2-Reduzierung, Agrarpolitik, Klima, Klimaschutz, Kohlenstoffspeicherung, Ökolandbau, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, IFOAM EU, Treibhausgas

IFOAM begrüßt Anerkennung des Ökolandbaus durch EU-Parlament

Bericht beschreibt Bio als innovative Schlüsseltechnik für die EU-Landwirtschaft

Der Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments (DG AGRI) hat für einen Bericht gestimmt, in dem die Vision des Parlaments für die nächste Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2027 skizziert wird. Darin wird der Ökolandbau als innovative Anbaumethode hervorgehoben, die in der künftigen GAP unterstützt werden sollte, da sie den Einsatz von Betriebsmitteln und die Abhängigkeit von externen Faktoren in der Landwirtschaft reduziert sowie Autonomie und Ernährungssicherheit stärkt.

08.07.2025mehr...
Stichwörter: EU-Kommission, Studie, Co2-Reduzierung, Agrarpolitik, Klima, Klimaschutz, Kohlenstoffspeicherung, Ökolandbau, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, IFOAM EU, Treibhausgas


GAP-Vereinfachung: „Verwässerung ohne Vision“

Bio-Branche kritisiert Pläne der EU-Kommission

18.03.2024mehr...
Stichwörter: EU-Kommission, Studie, Co2-Reduzierung, Agrarpolitik, Klima, Klimaschutz, Kohlenstoffspeicherung, Ökolandbau, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, IFOAM EU, Treibhausgas

Gentechnik im Ökolandbau?

EU-Berichterstatterin schlägt vor, das Verbot für Neue Gentechnik der Kategorie 1 aufzuheben

20.10.2023mehr...
Stichwörter: EU-Kommission, Studie, Co2-Reduzierung, Agrarpolitik, Klima, Klimaschutz, Kohlenstoffspeicherung, Ökolandbau, GAP Gemeinsame EU-Agrarpolitik, IFOAM EU, Treibhausgas