Sojaanbau
Neue eiweißreiche Tofu-Sojasorte
Bundessortenamt lässt von Taifun-Tofu entwickelte Sojasorte zu
Eine neue, besonders eiweißreiche Sojasorte wurde vom Bundessortenamt für die Tofuherstellung zugelassen. Die Sorte mit dem Namen ‚Tori‘ wurde von der Taifun-Tofu GmbH und der Universität Hohenheim entwickelt. Der Bio-Tofuproduzent engagiert sich seit über zehn Jahren in der Züchtung von Sojasorten für den Anbau in Deutschland.
Die neue Sorte zeichne sich vor allem durch ihren sehr hohen Proteingehalt von um die 45 Prozent aus. Bei der amtlichen Sortenprüfung erhielt sie die höchste Wertung in dieser Kategorie. Sie eigne sich somit besonders gut zur Tofuherstellung. Taifun-Tofu erwartet von der neuen Züchtung außerdem einen hohen Ertrag. Zudem sei Tori als Pflanze standfest. Weil Tori vergleichsweise spät reife, passe sie gut in milde Regionen wie Süddeutschland, wo sie sich den Klimawandel und die immer längeren Sommer zunutze mache. „Durch ihre lange Wachstumsperiode kann die Tori am Ende mehr Bohnen hervorbringen“, erklärt Kristina Bachteler, Agrarbiologin und bei Taifun für die Sortenentwicklung zuständig.
Der Bio-Tofu-Marktführer betreibt schon lange Soja-Sortenzüchtung und ist zusammen mit der Universität Hohenheim in Forschungsprojekten des Bundes aktiv. In einem eigenen Labor testen Bachteler und ihr Team interessante Sojastämme darauf, ob sie sich für die Tofuproduktion eignen. Ziel ist es, den Anbau biologischer Tofu-Sojabohnen deutschlandweit zu ermöglichen. Insgesamt 170 Öko-Landwirte aus Deutschland, Österreich und Frankreich bauen in Vertragsanbau Sojabohnen für die Taifun-Tofu GmbH an, die daraus verschiedene Tofuspezialitäten herstellt.
Taifun-Tofu vermehrt das Bio-Saatgut für seine Vertragspartner selber – seit 2005 ist der Hersteller zertifizierter Saatgutvermehrer für Bio-Soja in Deutschland. „Damit sichern wir die Qualität des Saatguts und schlussendlich auch des Tofus und machen uns unabhängig von großen Saatgutfirmen“, erklärt Bachteler. Zwar sei Taifun-Tofu Inhaber der neuen Sorte, sie könne aber von jedem Züchter weiterentwickelt werden und komme damit generell dem heimischen Sojaanbau zugute. Dieser wächst seit Jahren beständig: Laut Deutschem Sojaförderring liegt die Sojafläche im Jahr 2020 bei rund 32.900 Hektar.