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Nitrat-Messwerte im Grundwasser

Interaktive Karte von Proplanta informiert

Das Informationszentrum für die Landwirtschaft Proplanta visualisiert die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser auf einer interaktiven Karte. Per Mausklick lassen sich sämtliche Messstellen mit den exakten Messwerten anzeigen und regionale Entwicklungen zeitnah nachvollziehen.

32 Prozent der 656 Nitrat-Messstellen in Deutschland überschritten 2019 den in der EU-Grundwasserrichtlinie 2006/118/EG (GWRL) für Grundwasser europaweit einheitlich festgelegten Schwellenwert von 50 mg Nitrat je Liter. Damit hat sich die Anzahl der Messpunkte mit Überschreitungen gegenüber dem Vorjahr geringfügig erhöht (+ 5 Prozent), die Nitratbelastung an den einzelnen Messstellen hingegen vielerorts verbessert.

Die Ursache für den Rückgang der Nitratwerte im aktuellen Nitratbericht 2020 ist laut dem Umweltbundesamt (UBA) auf eine Weiterentwicklung des Grundwassermessnetzes zurückzuführen. Während das alte Nitrat-Messnetz sich noch auf Messstellen bezog, die bereits stark mit Nitrat belastet waren, und zudem bis 2012 lediglich 162 Probestellen umfasste, besteht das aktuelle Messnetz für das Grundwassermonitoring aus nunmehr 696 Gütemessstellen.

Die Berichterstattung zur EU-Nitratrichtlinie erfolgt alle vier Jahre und gibt Auskunft darüber, wie stark die ergriffenen Maßnahmen zu einer Reduzierung der Nitratbelastung des Grundwassers aus der Landwirtschaft geführt haben. Mit der am 1. Mai 2020 in Kraft getretenen Düngeverordnung (DüV), dem geänderten Paragraph 38a WHG zur Begrünung von Randstreifen an Gewässern (30. Juni) und der allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) des Bundes zur DüV (3. November 2020) ist Deutschland einen großen Schritt vorangekommen, die Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie endlich einzuhalten.

Eine steigende Nitratbelastung im Grundwasser schlägt sich besonders in der Trinkwasserqualität und letztlich in den Trinkwasserpreisen nieder, da die Aufbereitung von verschmutztem Grundwasser durch Gülle & Co. deutlich aufwendiger und damit teurer wird. Bis zu 60 Prozent könnten die Preise nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nach oben schnellen. Es bleibt zu hoffen, dass der positive Trend der rückläufigen Nitratbelastung im Grundwasser der letzten Jahre weiter anhält.

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