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Biofach 2021 – Die Biobranche in Corona-Zeiten

Der Branchentreff der Bio-Szene findet diesmal in der digitalen Welt statt

Biofach 2021 – Die Biobranche in Corona-Zeiten © NuernbergMesse / Thomas Geiger

2021 ist alles anders – oder auch nicht: Die Biofach verlegt ihre Präsenzveranstaltung in die digitale Welt, inklusive von Kernaspekten der gewohnten Messe und dem zur Biofach gehörigen Wissenskongress. Auch in diesem Jahr gibt es Unternehmens- und Produktpräsentationen, Wissensvermittlung, Matchmaking und Networking. Genauso werden auf dem Wissenskongress wieder Vorträge und Diskussionen von und mit bekannten Bio-Experten und Größen der Biobranche stattfinden, diesmal mit dem Schwerpunkt ‚Shaping Transformation. Stronger. Together‘.

Im letzten Jahr hatten sich rund 50.000 Fachbesucher und über 3.700 Aussteller auf dem Messe-Duo Biofach, und Vivaness auf dem Nürnberger Messegelände getummelt. Aufgrund der wachsenden Besucher- und Ausstellerzahlen wurde das Raumangebot erst 2020 um zwei neue Hallen erweitert. Nun finden in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie beide Messen rein digital statt.

eSpecial als Alternative

Das Biofach / Vivaness 2021 eSpecial soll vom 17. bis 19. Februar 2021 eine bestmögliche Alternative zur Präsenzmesse bieten. Die Aussteller präsentieren ihre Firmenprofile und ihre Produkte und Neuheiten auf der Online-Messeplattform der NürnbergMesse. Dazu können die Fachbesucher direkt mit dem virtuellen Standpersonal in Kontakt treten oder Terminvereinbarungen treffen.

Zur Teilnahme per Internet reicht ein aktueller Browser – wenn möglich, Google Chrome oder Mozilla Firefox. Als Kommunikationsdienst nutzt die Plattform Jitsi, eine als sehr sicher und datenschutzfreundlich bekannte Open Source Videokonferenz Software.

Die Besucher werden bei der Nutzung der digitalen Welt nicht allein gelassen. Es gibt zum Beispiel kurze Erklär-Videos, die den Teilnehmern Tipps und Tricks rund um die Funktionen und Möglichkeiten der Plattform zeigen. Für Fragen können die Nutzer zudem jederzeit auf FAQs als Hilfestellung zurückgreifen.

Aussteller-Diskussionsräume und zielgerichtetes Matchmaking
Aussteller können ihre Gäste auch in eigene virtuelle Diskussionsräume einladen und dort mit ihnen per Chat oder Video kommunizieren: Hier ist nicht nur Platz für Vorträge und Diskussionen, sondern zum Beispiel auch für Produktvorführungen.

Damit Besucher und Aussteller beim Kontakten möglichst zielgerichtet vorgehen können, erfolgt direkt nach der Anmeldung für alle Teilnehmer ein sogenanntes Onboarding. Aussteller und Besucher legen ein individuelles Teil- nehmerprofil an und definieren anhand eines Fragenkataloges ihre Matchmaking-Kriterien. Dadurch sollen zielgenaue Vorschläge für die richtigen Geschäftskontakte ermöglicht werden. Zusätzlich zu diesem Matchmaking-Tool kann auch eine freie Suche nach Kontakten unter den Teilnehmern durchgeführt werden.

Die Teilnehmerprofile sind während der Dauer der virtuellen Messe für alle anderen Teilnehmer auf der Plattform sichtbar.

Den Wandel gestalten –  Shaping Transformation

Der live gestreamte Kongress verbreitet auch in diesem Jahr wieder die traditionell auf der Biofach veröffentlichten Daten des Biomarktes. Die Online-Besucher werden über Entwicklungen, Trends, Zahlen und Fakten des globalen Bio-Lebensmittelmarktes, des ökologischen Landbaus und der politischen Bio-Szene informiert.

Dazu kommen zahlreiche Diskussionen rund um das Fokusthema. Shaping Transformation, die Umwandlung gestalten, ist ein hochaktueller Kongressschwerpunkt: Die Gestaltung neuer politischer Rahmenrichtlinien wie der GAP, die neue Sensibilität der Konsumenten für Ernährung und Gesundheit, die dadurch verstärkte Bio-Nachfrage weltweit und der neue Stellenwert regionaler Ware sind nur einige Aspekte des Wandels, als dessen Taktgeber die Biobranche wirken möchte.

Nach dem Gründer des britischen Marktforschungsunternehmens Ecovia Intelligence, Amarjit Sahota, könne aufgrund der durch COVID-19 veränderten Einkaufs- und Ernährungsgewohnheiten der weltweite Umsatz mit Bio-Produkten innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 150 Milliarden Dollar anwachsen. Es müsse diskutiert werden, wie dieses Wachstum fair zu gestalten ist.

Alle Veranstaltungen des Wissenskongresses sind in einer Online-Agenda aufgeführt, dazu auch alle Events in den Diskussionsforen der Aussteller. Die Besucher können sich hier ihr Programm individuell zusammenstellen. Die Plattform bleibt zunächst auch nach der Laufzeit der virtuellen Messe als Informationsquelle bestehen.

Produkt-Neuheiten auch diesmal im Fokus

Bei der virtuellen Messe 2021 werden Neuheiten und Trends genau wie bei den Vorgängermessen einen großen Raum einnehmen. Es gibt einen nun digital gestalteten Neuheitenstand und für die neuen Produkte sind begleitende Termine angesetzt, zu denen sie in einem Livestream präsentiert werden.

Auch eine Start-up-Area wird es wieder geben. Hier können die Start-ups@Biofach/Vivaness sich und ihre Produkte in eigenen 10-Minuten-Terminen im Ausstellerforum präsentieren.

Die in den Augen der Messebesucher interessantesten und innovativsten Produktneuheiten werden wie zu jeder Biofach mit dem Best New Product Award ausgezeichnet.

bioPress Mediapartner im Biofach eSpecial 2021

Auch auf der digitalen Biofach 2021 ist Bio aus Österreich vertreten und präsentiert das vielfältige Angebot von Europas Bioland Nr. 1. Die Online-Besucher können mit Bio-Produzenten aller Warengruppen Gespräche führen und sich über die neuesten Bio-Spezialitäten informieren: Milch- und Molkereiprodukte, Fleisch und Fleischwaren, Obst, Gemüse, Eier, Getreideprodukte, Getränke, Süßes, Teigwaren, Gewürze und vieles mehr.

Heute schon wird mehr als ein Viertel der Agrarfläche Österreichs biologisch bewirtschaftet und jeder fünfte Landwirt ist ein zertifizierter Bio-Landwirt. Jedes zehnte erworbene Lebensmittel stammt aus biologischer Produktion – Tendenz stark steigend.

Das Verkaufsbüro Anabela Foods ist spezialisiert auf den internationalen Handel mit Lebensmittelrohstoffen und vermittelt zwischen Produzenten und Importeuren. Es wird auf der digitalen Biofach nachhaltig produzierte Rohstoffe wie Schwarzkümmel-, Rizinus- und Safloröl, flüssiges Lecithin und Lecithin-Pulver, pflanzliches Glycerin und Sonnenblumenwachs präsentieren. Genauso Flohsamenschalen und pulver, naturbelassene und geschälte Sesamsamen, sowie Reis und Reismehl. Auch exotische Fruchtprodukte werden geboten, wie getrocknete Mango, Mangobutter oder Kokosnuss-Zucker.

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) stellt eine neue Rohwurst vor: Unter ‚Einfach himmlisch‘ sind beste Bio-Zutaten zu besonders wertigen Erzeugnissen zusammengefügt: die Produkte der neuen Range vereinen Demeter Fleisch von den Mitgliedsbetrieben der BESH und Demeter Naturgewürze aus alten samenfesten Sorten, ebenfalls aus BESH-Betrieben in Hohenlohe und aus Partnerschaftsprojekten in Indien und Zanzibar. Die Spezialitäten werden nach traditionellem handwerklichem Rezept hergestellt und im UNESCO-Biosphärenreservat der Hohen Rhön gereift, in der reinsten Luft von ganz Deutschland. So kommt zusammen, was zusammengehört: Beste Erzeugerkultur trifft höchste Esskultur – und gibt für ‚Einfach himmlisch‘ einen verteufelt guten Geschmack.

Ein neues Müsli-Sortiment präsentiert die Bohlsener Mühle. Die 5 Korn Aktiv Müslis bestehen aus Vollkornflocken von Hafer, Dinkel, Gerste, Roggen und Einkorn, gemischt mit ballaststoffreichen Leinsamen und Sonnenblumenkernen. Es gibt die drei Geschmacksrichtungen ‚Sieben Beeren‘ (500-Gramm Packung) ‚Schoko-Kakaonibs‘ (500-Gramm Packung) und ‚Feine Früchte‘ (450-Gramm Packung bei gleicher Füllmenge) für jeweils 4,49 Euro. ‚Feine Früchte‘ und ‚Sieben Beeren‘ enthalten einzig natürliche Fruchtsüße und sind palmölfrei. Die ‚Schoko-Kakaonibs‘ werden nur durch Beigabe von Schokolade gesüßt und enthalten einen vergleichsweise niedrigen Zuckeranteil von lediglich 10,4 Gramm auf 100 Gramm.

Im Bereich Verarbeitung und Veredelung ist die Firma Prodima-Mixers SA angesiedelt. Um optimale Systeme für das Mischen von Produkten zu finden, bietet Prodima seinen Kunden an, Versuchsmischungen, mit ihren eigenen Produkten, an ihrem Produktionsort, unter realen Bedingungen mit einer kostenlos zur Verfügung gestellten Maschine durchzuführen: mit Pulvern, Granulaten, Körnern, Flocken oder Blättern. Auch das Aufspritzen von Flüssigkeiten (Aromastoffen, Ölen, usw.) ist möglich.

Flavex Naturprodukte ist seit fast 35 Jahren darauf spezialisiert, durch sanfte Extraktion mit überkritischem Kohlendioxid empfindliche pflanzliche Wirkstoffe zu gewinnen. Kohlendioxid-Extrakte aus Kräutern, Gewürzen und anderen Pflanzen liefern bioaktive Wirk- bzw. Duft- und Aromastoffe, die in Kosmetikprodukten und Parfüm, in Nahrungsergänzung sowie in Lebensmitteln und Aromen verwendet werden können. Die Extrakte enthalten einen besonders hohen Wirkstoffgehalt, sind keimfrei und benötigen keine Konservierung – dazu sind sie frei von Lösungsmitteln und Zusatzstoffen. Eine große Menge der über 150 Kohlendioxid-Extrakte des international tätigen Unternehmens sind in Bio-Qualität lieferbar.

Elke Reinecke

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