Gesundheit
Hoher Polyphenolgehalt bei alten Apfelsorten

Polyphenole sind gesundheitsfördernd und machen Äpfel aromatisch und verträglicher für Allergiker – allerdings auch weniger süß und schneller braun. Nach Untersuchungen des BUNDs haben alte Äpfel einen deutlich höheren Polyphenol-Gehalt als die neueren Sorten im Supermarkt.
Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Sie finden sich im Apfel besonders in der Schale und direkt darunter und gelten als sehr gesundheitsfördernd. Einige Polyphenole wirken wie andere Antioxidantien unter anderem entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Ein hoher Gehalt an Polyphenolen trägt außerdem dazu bei, dass Apfelallergiker die entsprechenden Apfelsorten meist problemlos vertragen können.
Eine Studie des Allergiezentrums der Berliner Charité in Kooperation mit der Lemgoer Gruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat ergeben, dass durch regelmäßigen Konsum der verträglichen Apfelsorten sogar die Heuschnupfenprobleme vermindert werden können. Einige Betroffene kämen nun demnach völlig ohne Medikamente aus.
Polyphenole machen den Apfel zwar aromatisch, aber weniger süß. Äpfel mit hohem Polyphenolgehalt sind klein, haben eine gelbe, grünbraune oder hellgrünweiße Farbe und werden beim Anschneiden schneller braun. Weil solche Makel bei Supermarkt-Äpfeln unerwünscht sind, enthalten viele neu gezüchtete Sorten weniger Polyphenole als ihre Vorgänger.
Seit 2005 sammelt der BUND in Lemgo (Nordrhein-Westfalen) bereits die Erfahrungen von Allergikern mit verschiedenen Apfelsorten. Inzwischen lässt er Jahr für Jahr weitere Apfelsorten aus den eigenen Streuobstwiesen auf ihren Polyphenolgehalt untersuchen. Dank Spenden konnten in diesem Jahr sechs weitere Apfelsorten analysiert werden. Dabei hat etwa die Renette aus Damason einen achtfach höheren Polyphenol-Wert als der Supermarktapfel Gala.