Studie
Verbraucher wollen ‚Ohne Gentechnik‘-Kennzeichnung
VLOG-Studie stellt Haltungsform und ‚Ohne GenTechnik‘-Siegel gegenüber

Die Haltungsform-Kennzeichnung beinhaltet auch Kriterien zur gentechnikfreien Tierfütterung. Die meisten Verbraucher kennen diese jedoch nicht und wünschen sich eine zusätzliche ‚Ohne Gentechnik‘-Kennzeichnung. Das zeigt eine neue Marktforschungs-Studie im Auftrag des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) im Vorfeld der Lebensmittelmesse Anuga 2025.
Die Haltungsform-Kennzeichnung beinhaltet auch Kriterien zur gentechnikfreien Tierfütterung. Die meisten Verbraucher kennen diese jedoch nicht und wünschen sich eine zusätzliche ‚Ohne Gentechnik‘-Kennzeichnung. Das zeigt eine neue Marktforschungs-Studie im Auftrag des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) im Vorfeld der Lebensmittelmesse Anuga 2025.
Über 1.000 Personen wurden im Zuge der Studie von Holger Buxel von der FH Münster in einer quotierten Online-Umfrage im Juli 2025 befragt. Demnach sind die Faktoren Tierwohl und ‚Ohne Gentechnik‘ für Verbraucher ungefähr gleich wichtig (73 und 71 Prozent). 79 Prozent wünschen sich, gentechnikfreie Produkte beim Einkauf erkennen zu können, und 76 Prozent haben sich für die Auszeichnung mit dem ‚Ohne GenTechnik‘-Siegel ausgesprochen.
Dass die Haltungsform-Kennzeichnung auch Informationen zur Fütterung enthält, vermuten nach der Befragung nur 34 Prozent. Und nur ein Prozent kann die Vorgaben zur Gentechnikfreiheit den Stufen richtig zuordnen. Entsprechend halten gut drei Viertel der Befragten eine Doppelauszeichnung mit Haltungsform und ‚Ohne GenTechnik‘ für sinnvoll.
Tatsächlich haben sich die Vorgaben zur Fütterung bei den Haltungsform-Kriterien zwischenzeitlich auch geändert. Ursprünglich war ab Stufe 3 eine gentechnikfreie Fütterung während der Mast bei allen Tierarten bei der Fleischproduktion verpflichtend. Inzwischen ist sie allerdings erst ab Stufe 4 vorgeschrieben. Bei Stufe 5 (Bio) wird auch über die Mastphase hinaus gentechnikfrei gefüttert.
Immerhin hat eine VLOG-Recherche unter den 35 Tierwohl-Programmen der Haltungsform-Stufe 3 für Schweinefleisch ergeben, dass 22 von ihnen weiterhin auf gentechnikfreie Fütterung setzen. Fünf der Programme füttern auch außerhalb der Mastphase gentechnikfrei und erfüllen damit die Voraussetzung für die ‚Ohne GenTechnik‘-Kennzeichnung. „Um das für Verbraucher:innen wirklich erkennbar zu machen, wäre eine zusätzliche Auszeichnung mit dem ‚Ohne GenTechnik‘-Siegel sinnvoll“, stellt VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting fest.
Als problematisch betrachtet der Verband die Option der sogenannten ‚regionalen Fütterung‘ in Stufe 3 der Schweinemast, die seit November 2024 möglich ist. Dabei müssen mindestens 70 Prozent der Futtermittel aus einer definierten Region stammen. Die restlichen 30 Prozent können laut VLOG aber auch Gentechnik-Soja aus Übersee sein – für Hissting „Augenwischerei“. Damit qualifiziere sich fast jedes handelsübliche Schweinemastfutter in Deutschland als ‚regional‘. „Die Gentechnikfreiheit für eine Pseudo-Regionalität zu opfern grenzt jedoch an Verbrauchertäuschung“.
Um die anstehende EU-Neuregulierung für Neue Gentechnik (NGT) geht es in der Podiumsrunde ‚Neue Gentechnik – Was kommt auf ,Ohne Gentechnik‘ und Bio zu?‘, zu der der VLOG auf der Anuga in Köln einlädt. Die Diskussion findet am 4. Oktober von 13 bis 14.30 Uhr auf der ‚Anuga Organic on Stage‘ (Passage 4/5, Stand A-070) statt.