Natexpo
Erste große Bio-Messe nach Beginn der Corona-Krise
Natexpo 2020 erwartet bis zu 680 Aussteller
Die am 21. und 22. September 2020 in Lyon stattfindende Natexpo ist das erste große Treffen der Biobranche nach Beginn der Covid-19-Krise. Die Fachleute haben dabei Gelegenheit, diese noch nie dagewesene Situation untereinander zu diskutieren und ihre Erfahrungen auszutauschen. Auch in Frankreich führte die Corona-Krise zu einem erheblichen Anstieg des Bioproduktverkaufs.
Die diesjährige Natexpo biete wieder einen umfassenden Überblick über die Produkte der Bio-Welt, von den neuesten Biolebensmitteln und Nahrungsergänzungsmittel über Kosmetika und Hygieneartikel bis zu Dienstleistungen und Einrichtungen für Marken und Bioläden. 10.000 Besucher werden erwartet, 600 Aussteller haben sich bereits angemeldet. Bisher hätten fast 600 Aussteller bestätigt, dass sie vertreten sein werden. Die Natexpo rechnet mit weiteren Anmeldungen und hofft, 680 Aussteller und mehr als 10.000 Besucher begrüßen zu dürfen.
Nach den monatelangen atypischen Geschäftsbeziehungen biete die Natexpo den Akteuren der Biobranche Gelegenheit zu einem umfangreichen Informations- und Meinungsaustausch. Die Veranstalter würden alle bei den derzeitigen Gegebenheiten notwendigen Schutzmaßnahmen treffen, damit die Veranstaltung für Aussteller und Besucher unter optimalen Sicherheitsbedingungen organisiert und dennoch bequem besucht werden kann.
Bio-Lebensmittel gefragt wie nie
Es wurde plötzlich wieder viel mehr zu Hause gekocht und viele Franzosen entschieden sich für Biozutaten. In der ersten Woche, in der Ausgangsbeschränkungen befolgt werden mussten, stieg der mit Bioprodukten in den Supermärkten erzielte Umsatz am Wert gemessen um +63 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres an, womit das bei herkömmlichen Produkten verzeichnete Wachstum um 23 Punkte übertroffen wurde (Nielsen-Studie 2020). Auch in den Biofachgeschäften erhöhte sich nach Aussage von 95 Prozent der in einer aktuellen Umfrage befragten Kaufleute der bei einem Einkauf im Durchschnitt ausgegebene Betrag um zirka 55 Prozent (Umfrage von BioLinéaires & Ecozept mit Unterstützung von Natexbio & Synadis Bio in Zusammenarbeit mit Biopanel. Es wurden Daten in 933 Geschäften erhoben und analysiert).
Der Umfrage nach wurden die Bioprodukte den Erwartungen der auf Authentizität, Kundennähe und Qualität bedachten Verbraucher voll und ganz gerecht. Da viele Erzeugnisse aus der lokalen Produktion stammen, gab es weniger Lieferengpässe und die Geschäfte waren in der Lage, den plötzlich dringenden Bedarf zu decken.
Ein flexibel reagierender Fachhandel
Die Ausgangsbeschränkungen veranlassten viele Bioläden, sich umzustellen und ihren Kunden neue Dienstleistungen anzubieten. Fast ein Drittel der befragten Biogeschäfte hat ein Fernverkaufssystem eingeführt: click & collect, Drive-in-Stationen zum Abholen mit dem Auto oder zu Fuß, Hauslieferung, Zusammenstellung von Standard-Einkaufskörben, usw.
Die Besucher können anlässlich der Messe feststellen, wie schnell sich die Fachgeschäfte umgestellt und der völlig neuartigen Lage angepasst haben. In der Umfrage gaben 31 Prozent der Befragten an, dass sie neue Fernverkaufssysteme einführten. 83 Prozent haben krisenbedingt Waren bei neuen Lieferanten bezogen, um ihren Bedarf zu decken. 65 Prozent erklärten, dass sie ihre Beziehungen zu den Herstellern ausgebaut und neue Verarbeitungsunternehmen eingeschaltet haben.
Die Biofachgeschäfte haben auch ihre Beziehungen zu den Landwirten erweitert und in diesem Bereich Produkte bei neuen Lieferanten (28 Prozent) und neuen lokalen Herstellern (12 Prozent) bezogen. Kundennähe ist in dieser Krisenzeit ebenfalls besonders wichtig: 56 Prozent der Biohändler beauftragten neue örtliche Lieferanten.