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Living Wage

Mit zehn Cent zu existenzsichernden Löhnen

Geringer Aufschlag pro Kilo Mangos sichert Lohn zum Leben

Mit zehn Cent zu existenzsichernden Löhnen © Eosta

Der niederländische Bio-Obst und –Gemüse-Großhändler Eosta hat für einen seiner Erzeuger den existenzsichernden Lohn berechnet und setzt diesen nun in die Tat um. Es reiche ein Aufschlag von nur zehn Cent pro Kilogramm Mangos, um die Lohnlücke für die rund 200 Beschäftigten zu schließen. Gemeinsam mit Handelspartnern und Verbrauchern lasse Eosta nun konkrete Schritte folgen.

Ein existenzsichernder Lohn deckt nicht nur die Grundbedürfnisse wie Unterkunft, Nahrung und Kleidung, sondern ermöglicht auch Ausgaben für Bildung und Gesundheit sowie Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse. Zwar gibt es bereits verschiedene Sozialaudits, die Arbeitsbedingungen überwachen und verbessern, doch es wird in der Regel nur überprüft, ob Arbeitnehmer den Mindestlohn erhalten. In armen Ländern liegt dieser aber zumeist weit unter einem existenzsichernden Niveau.

Eosta habe nun im Rahmen der 2017 ins Leben gerufenen Kampagne The True Cost of Food das Lohngefälle zwischen tatsächlich gezahlten und existenzsichernden Löhnen berechnet. So solle es den Handelspartnern und Endkunden ermöglicht werden, eine bewusste Wahl und Kaufentscheidung zu treffen. Im Mai 2020 ist zum Thema eine neue Internetseite online gegangen. Unter www.livingwage.eu informiert Eosta über existenzsichernde Löhne, das Vorgehen bei seiner Eigenmarke Nature & More und das Living Wage-Logo.

Eosta-Qualitätsmanager Gert-Jan Lieffering, der das Projekt in Burkina Faso betreut, erläutert die nächsten Schritte: „Mangos sind das erste Produkt, für das wir die Lohnlücke berechnet haben. Ab dem 14. Mai 2020 werden wir unseren Kunden die Möglichkeit anbieten, Mangos inklusive eines Aufschlags von 10 Cent pro Kilo für existenzsichernde Löhne zu kaufen. Am Ende der Saison wird die gesammelte Prämie an den Erzeuger Fruiteq ausgezahlt und dort für Maßnahmen verwendet, die eine strukturelle Lohnerhöhung für die Mitarbeiter erzielen. Anschließend führen wir das gleiche Projekt für einen unserer Ananas-Erzeuger in Südamerika durch.“

Der vollständige Bericht zur Berechnung und Bewertung existenzsichernder Löhne für den Mango-Erzeuger Fruiteq SARL aus Burkina Faso kann ebenfalls auf der Web-Seite heruntergeladen werden.

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