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Nachhaltig und gesund mit Bio-Nudeln

Getreide-Alternativen, Papierbeutel und Unverpackt aktuelle Themen bei Alb-Gold

Nachhaltig und gesund mit Bio-Nudeln
Inzwischen wirkt die dritte Generation mit: Oliver (re.) und André Freidler (li.) führen die Alb-Gold-Gruppe gemeinsam mit Mutter Irmgard (Mitte).

Der schwäbische Familienbetrieb Alb-Gold blickt auf eine über 50jährige Tradition als Teigwarenhersteller zurück. Dabei reiht sich gerade in den letzten Jahren eine Produkt-Innovation an die andere, von schwäbischen Mie-Noodles bis Fit 'n' Free Pasta aus Getreide-Alternativen. Durchgehend bleibt das Festhalten an Regionalität und die Entwicklung zu noch mehr Bio und Nachhaltigkeit.

Ganze 40 Kilogramm Teigwaren am Tag wurden 1977 im schwäbischen Trochtelfingen im Landkreis Reutlingen bei Alb-Gold produziert – damals noch in reiner Handarbeit. Der Sohn Klaus Freidler hatte den Geflügelhof seines Vaters übernommen und suchte nach alternativen Vermarktungsmöglichkeiten für die Eier. Dies war der Beginn der Nudelproduktion. Heute sind es bis zu 60.000 Kilo Trocken- und Frischteigwaren, die die sechs hochmodernen Produktionsstraßen in dieser Zeit verlassen. Täglich 150.000 bis 200.000 Eier aus Bodenhaltung werden frisch vor Ort aufgeschlagen und innerhalb von 24 Stunden weiterverarbeitet.

Der Wachstumskurs hält sich: In diesem Jahr wird auf dem Trochtelfinger Gelände ein neues Produktions-Gebäude mit rund 6.000 Quadratmeter Fläche bezogen. Es wird aber bei Alb-Gold nicht nur produziert: Es findet sich hier auch ein zwei Hektar großer Kräutergarten und ein Kundenzentrum mit Landmarkt, Kochstudio, Restaurant und Gläserner Produktion, die jährlich rund 300.000 Besucher nach Trochtelfingen locken.

Die Alb-Gold Gruppe ist heute mit ihren Tochterunternehmen Spaichinger Nudelmacher und Teigwaren Riesa einer der bedeutendsten Nudelhersteller Deutschlands. Geleitet wird das Unternehmen inzwischen von Irmgard Freidler und den Söhnen Oliver und André, die nach dem plötzlichen Tod von Klaus Freidler im Jahre 2010 die Geschäftsführung übernahmen.

Nudelvielfalt mit 150 Sorten

Mit rund 150 Nudelsorten ist Alb-Gold auch Deutschlands sortenreichster Hersteller, seine Produkte sind sowohl im konventionellen als auch im Bio-Sortiment zu finden. Der Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe liege bei rund 95 Millionen Euro im Jahr, im Stammwerk in Trochtelfingen betrage der Bio-Anteil inzwischen etwa 30 Prozent.

Um die Jahrtausendwende war bei Alb-Gold von Bio noch kaum die Rede, aber dann ging es rasant aufwärts; auch mit der 2009 eingeführten Marke Alb-Natur, die exklusiv dem Fachhandel vorbehalten war und ist. Diese umfasst heute Spätzle, Knöpfle, Schupfnudeln, Kartoffelnocken, Walznudeln, Eiernudeln, Schwäbische Bio-Maultaschen mit Ei oder Fleischfüllung g.g.A. und Bio Maultaschen mit Ricotta-Gemüsefüllung und seit wenigen Monaten Gemüse-Nops, die zu über einem Drittel aus Gemüse-Püree bestehen.

Inzwischen gibt es jede Menge Bio-Produkte auch außerhalb von Alb-Natur und diese sind für alle Handelskanäle erhältlich. „Hier machen wir alles, was ohne Ei ist, in Bio“, sagt Matthias Klumpp, Marketing-Leiter bei Alb-Gold, der schon seit zwanzig Jahren im Unternehmen arbeitet. So ganz stimme das aber inzwischen nicht mehr, fällt ihm selber auf.

Eine der Innovationen der letzten Jahre bei Alb-Gold sind die Bio Mie-Noodles, bei denen es außer den Varianten Dinkel/Buchweizen und Vollkorn die klassischen Noodles aus Weizenmehl und Hartweizengries sowohl mit als auch ohne (Bio-)Ei gibt.

Auch die Fit 'n' Free Pasta sind eine innovative Neuentwicklung: Sie werden aus Hülsenfrüchten wie Roten Linsen und Kichererbsen hergestellt oder aus Pseudogetreiden, etwa Buchweizen, Sorghum oder auch Kastanie. Ihr Nähr- und Mineralstoffgehalt, aber auch die Glutenfreiheit, macht diese alternativen Rohstoffe immer beliebter. Sie sind kochsalzarm, enthalten nur wenige gesättigte Fettsäuren, keine Zusatzstoffe und haben einen hohen Proteingehalt.

Regionalität groß geschrieben

Egal um welche Sortimentslinie es geht: Größter Wert wird bei Alb-Gold darauf gelegt, dass die Rohstoffe zu 100 Prozent aus Deutschland stammen. Auf diese Einkaufsstrategie ist die Unternehmerfamilie Freidler ausdrücklich stolz. Es werde auch versucht, einen möglichst hohen Anteil aus der nahen Umgebung zu beziehen und Alb-Gold arbeite direkt mit den Erzeugern und Mühlen zusammen. Da Urgetreide wie Dinkel, Emmer und Einkorn auf der Alb gut gedeihen, könne hier der Bedarf sogar zu 100 Prozent regional gedeckt werden.

Auch die Diskussion um Verpackung und deren Nachhaltigkeit ist längst in Schwaben angekommen. „Die Frage, wie wir unsere Nudelpackungen nachhaltiger machen können, beschäftigt uns schon sehr lange. In den letzten eineinhalb Jahren hat sich dann die Idee der Papier-Verpackung verfestigt“, führt Oliver Freidler aus.

Papierbeutel statt Plastik

Seit November letzten Jahres sind die ersten 100prozentig in Papier verpackten Nudeln von Alb-Gold deutschlandweit im Lebensmittelhandel erhältlich; gerade erst in diesem Frühjahr kamen zwei neue Sorten pünktlich zur Biofach dazu. Bio-Hartweizen-Nudeln gibt es in vier Varianten und drei Sorten aus Naturland-Bio-Dinkel sind auf dem Markt.

Papierhüllen kommen bei feuchten, flüssigen oder öligen Produkte zwar schnell an ihre Grenzen, doch bei Trockenware wie Nudeln funktioniert es, wie Alb-Gold mit der neuen Verpackung bewiesen hat. Ausgewählte Bio-Nudelsorten sind nicht nur zu 100 Prozent in Papier verpackt, sondern dieses ist auch unbeschichtet und mit wasserlöslicher Farbe bedruckt. Nach Aussage des Unternehmens sei dies in Deutschland bis jetzt einzigartig.

Nachhaltige Verpackung kommt an bei den Kunden

Bei den Verbrauchern kommt die Papier-Verpackung sehr gut an, auch das positive Echo in den Sozialen Medien lässt keinen Zweifel, dass hier ein Nerv getroffen wurde. Lagerlistungen in den Regionen Süden und Süd-Westen zeigten, dass auch der Handel vom Produkt überzeugt wurde.
Der Erfolg beflügelt. Zum Ende dieses Jahres wird das komplette Sortiment von Bio-Hartweizen und Bio-Dinkel-Nudeln auf Papier umgestellt. Dann wird es etwa zwanzig Sorten geben, alle nicht nur Bio, sondern auch so nachhaltig wie möglich verpackt.

Möglich wurde dies alles durch die Verwendung eines speziellen Papiers sowie einer Spezial-Verpackungsmaschine. Alb-Gold verweist stolz auf die Öko-Bilanz: „Vergleicht man die Kohlendioxid-Emissionen bei der Herstellung von Papier und Folie, dann schneidet unser Papier mit rund 65 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß ausgezeichnet ab.“ Die Fasern für das Papier stammen aus FSC-zertifizierter skandinavischer Forstwirtschaft.

Unverpackt auf gutem Weg

Einen weiteren Schritt in eine nachhaltige Verpackungswelt hat Alb-Gold mit ersten Unverpackt-Aktivitäten gewagt. Die Trockenware Nudel ist nicht nur per se gut für Papiertüten geeignet, sondern auch für die Spender der immer beliebter werdenden Unverpackt-Stationen. Damit fallen nur noch die notwendigen Transportverpackungen für die Nudeln an.
Die bestehen bei Alb-Gold inzwischen ebenfalls aus Kartons mit Papier-Inlay - in so großen Gebinde-Größen, wie es die Verpackungsmaschinen erlauben. Momentan bewegen sich diese zwischen fünf und zehn Kilo. Erhältlich sind Bio-Kaiserspätzle, Pasta Fusilli Tricolore, Pasta Farfalle, Dinkel Drelli, Dinkel Fusilli und für die Liebhaber von Ur-Getreide Emmer Penne und Einkorn Drelli.

Elke Reinecke

 

Papier statt Plastik bei Alb-Gold –das steckt dahinter
Die Vorteile der Papierverpackung sind bei Alb-Gold in den letzten Jahren ausgiebig diskutiert worden. Die Papierbeutel seien absolut staubdicht, stabil und ressourcenschonend. Die Ökobilanz überzeuge:
In einer Studie des schwedischen Umweltforschungsinstituts IVL Swedish Enviromental Research Institute verglichen Forscher die Ökobilanz verschiedener Plastikprodukte mit Papierprodukten des Herstellers, der auch das Papier für Alb-Gold liefert. Danach werde bei der Herstellung der Papierpackung etwa 65 Prozent weniger Kohlendioxid produziert als bei Folienverpackung.
Der Zellstoff für die Papierherstellung werde zu hundert Prozent aus Holz aus FSC zertifizierter skandinavischer Forstwirtschaft produziert. Deren nachhaltige Bewirtschaftung sei sogar vorteilhaft für die Ökobilanz. Je größer der Anteil von heranwachsenden Bäumen im Wald, desto größer sei auch die Menge Kohlendioxid, die in ihnen eingelagert werde.
Bedruckt wird die Packung mit Farben auf Wasserbasis. So gehen keine Schadstoffe auf die Nudeln über oder verunreinigen später die Umwelt.
Die Verpackungstechnik ist ähnlich wie bei den bekannten Folienbeuteln. Über die sogenannte Formschulter wird der Beutel vorgeformt, dann mit Nudeln befüllt und abschließend verschlossen und abgeschnitten. Aus den großen Papierrollen werden so die passenden Nudelpackungen.
 
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