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Schwäbisch-Hällisches in Turin
Hohenloher Bauern am Gemeinschaftsstand von Slow Food Deutschland

Philipp Brauch und Niccolo Puls lassen die Gäste am Stand der Hohenloher Bauern in Turin Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. verkosten.
Das von der EU als ,geschützte geografische Angabe‘ (g.g.A.) ausgezeichnete Schwäbisch-Hällische Schwein macht europaweit von sich reden. Erstmals war beim internationalen Event Terra Madre Salone del Gusto in Turin nämlich Deutschland mit einem eigenen Gemeinschaftsbereich vertreten, der unter anderem aus Infoständen von Slow Food Deutschland und den Hohenloher Bauern sowie aus Verkaufsständen verschiedener Erzeuger bestand. Als Passagier der internationalen ,Arche des Geschmacks‘ gehört das Schwäbisch-Hällische zudem zu den weltweit 4800 regional wertvollen Lebensmitteln, Nutztierarten und Kulturpflanzen, die Slow Food vor dem Vergessen und Verschwinden bewahren will.
Die von Slow Food, der Region Piemont und der Stadt Turin in Zusammenarbeit mit dem italienischen Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft organisierte Veranstaltung vereint die internationale Messe für Qualitätslebensmittel Salone del Gusto mit der Terra-Madre-Konferenz, dem Treffen traditioneller Kleinerzeuger aus dem internationalen Slow-Food-Netzwerk. In einer vielfältigen Reihe von Konferenzen, Workshops und Vorträgen wurden Umwelt- und Agrarpolitik, Fischerei, Lebensmittelverschwendung, artgerechte Tierhaltung und Fleischkonsum, Klimawandel sowie das Lebensmittel und unser Konsum in seinen kulturellen Bezügen diskutiert.
Die Besucher verglichen den Schinkenspeck aus Schwäbisch-Hällischem Qualitätsschweinefleisch g.g.A. mit dem in Italien verbreiteten und bekannten Südtiroler Speck. „Die Italiener waren begeistert“, berichtet Mariusz Rybak von Slow Food Deutschland e.V., der vier Sprachen beherrscht und die Hohenloher Bauern in der Kommunikation mit dem internationalen Publikum unterstützte: „Der zergeht förmlich auf der Zunge, habe ich immer wieder gehört.“ Delegationsteilnehmer Christoph Zimmer von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall beobachtete bei den Besuchern am Stand eine „ausgeprägte Freude am Genuss“. Viele waren zudem an der Herkunft des Fleisches interessiert, berichtet er. Das Team aus Hohenlohe hatte also geografische Aufklärungsarbeit in Sachen Hohenlohe zu leisten.
Weniger, aber dafür besseres Fleisch ist die Devise für eine nachhaltigere Ernährung, denn die Lebensmittelindustrie mit ihrer Massenproduktion wirkt sich negativ auf die Umwelt und das Klima sowie die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere aus. Um die externen Kosten der industriellen Fleischproduktion und positive Alternativen ging es bei der Konferenz bei Terra Madre mit der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, Ursula Hudson. In diesem Sinne, bilanziert Christoph Zimmer nach fünf Tagen Messe, ist Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. in der Tat ein Vorzeigeprojekt.