Rückstandskontrolle
Monitoring verdoppelt – Rückstände verringert
Bonn, 26.02.2018 | Der vom deutschen Fruchthandelsverband DFVH in Zusammenarbeit mit der QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln GmbH alljährlich herausgegebene „monitoringreport“ hat seine Rückstandskontrollen auf über 27.000 Proben pro Jahr in den vergangenen drei Jahren gesteigert und verdoppelt damit die Anzahl der Untersuchungen zu dem davor liegenden Dreijahres-Zeitraum.
Von weltweit 26.771 genommenen Proben im Monitoring-Jahr von Oktober 2016 bis Oktober 2017 wiesen knapp über elftausend keine messbaren Rückstände von Wirkstoffen auf, in 15.624 der gemessenen Proben waren jedoch Wirkstoffe nachweisbar. Davon wurden 681 Proben aufgrund der Überschreitung von Rückstandshöchstgehalten beanstandet. Dies ist weltweit betrachtet eine Beanstandungsquote von 2,5 Prozent.
Das Messverfahren wird nach Kontinenten gelistet und fasst dabei den asiatisch-pazifischen Raum zusammen. Auffallend ist die ungleiche Verteilung der Probennahmen sowohl zwischen wie auch innerhalb der Kontinente. So weist der gesamtamerikanische Kontinent knapp über 3.000 Proben aus, misst in Brasilien 858 Proben und kommt in dem Erzeugerland mit 57 Beanstandungen auf eine Quote von 6,6%, in Kolumbien bei 283 Proben gar auf 9,2 Prozent. In den USA hingegen wurden 44 Proben genommen mit einer Rückstandsquote von null.
Ähnliche Abweichungen in Afrika (2.747 Proben, beanstandet 6,7%) und Asien (1.613 Proben, beanstandet 7,1%): Während auf Madagaskar von 842 Proben 121 durchfallen (14,4%) werden in Senegal (39 Proben) und Namibia (30 Proben) null Fehlerquote erreicht. In der Türkei liegen die auf Rückstandshöchstgehalte geprüften Erzeugnisse mit 53 beanstandeten Proben von 461 gemessenen Proben bei einer Quote von 11,5 Prozent, in Indonesien bei vier Proben bei null.
Der europäische Markt liegt im Fokus der Prüfer. Dort werden 19.357 Proben gezogen und 1,3 Prozent fallen durch. Allein in Deutschland sind es 11.375 Rückstandsprüfungen, von denen 86 die Grenzwerte (0,75%) überschreiten. In Italien sind es 59 von 1.438 Proben, macht eine Quote von 4,1 Prozent, die höchste auf dem Kontinent.
Insgesamt ergeben sich nach den Interpretationen des „monitoringreports“ keine besonderen Auffälligkeiten, weder hinsichtlich der eingesetzten Wirkstoffe noch der getesteten Produktgruppen. Das Organ des DFHV bewertet die Beanstandungsquoten als „auf ähnlich niedrigem Niveau wie im Vorjahr“ und erklärt den leichten Anstieg außerhalb der deutschen Beanstandungsquote mit einer geänderten Rückstandsanalytik, insbesondere bei Kohlrabi. Die Stammverdickung der Knollenpflanze wird seit Inkrafttreten einer EU-Verordnung im Januar 2017 nach anderen Kriterien auf Rückstände geprüft als die Blätter: Die unterliegen seither den strengeren Regeln der Kulturgruppe Grünkohl und erhöhen damit die Beanstandungsquote von 1,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 2,0 Prozent für 2017 im Gesamtmittel.