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Geflügel

Bio-Geflügelschlachterei in Nordbayern

Mit großem Engagement in die heiße Umsetzungs-Phase

Bio-Geflügelschlachterei in Nordbayern © LVÖ Bayern

Der bewusste Verbraucher verlangt mit steigender Nachfrage Geflügelfleisch aus ökologischer Erzeugung aus der Region. Um diese Nachfrage zu bedienen, braucht es regionale Verabeitungskapazitäten, die aber in allen Regionen Bayerns immer weniger werden. In Nordbayern soll sich das nun ändern.

Eine engagierte Gruppe von Personen aus Bio-Verbänden, Ökomodellregionen, der Fleisch-Verarbeitung und Landwirten hat sich dem Thema angenommen und steht kurz vor der Verwirklichung ihrer Vision.

Bedarf nach regionalem Bio-Geflügel

Der Bedarf nach regional geschlachtetem und zerlegtem Bio-Geflügel ist groß. Dies zeigen die Evaluation Ökolandbau des StMELF (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) und die Ergebnisse des LVÖ-Projekts Ökologische Wertschöpfungsketten für Ökogeflügel- und Ökoschweinefleisch in Bayern. Viele Gespräche
mit Erzeugern und interessierten Abnehmern von Öko-Geflügel in Bayern und nicht zuletzt der steigende Verbrauchertrend: „bio & regional plus Tierwohl“ unterstreicht die Bedeutung des Vorhabens.

In Nordbayern gibt es derzeit keine Möglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe, Öko-Geflügel zu schlachten und zu vermarkten. Es fehlt weiterhin eine Abnahmesicherheit in Bezug auf Mastgeflügel und Suppenhennen.

Engagierte Interessensgemeinschaft

Seit mehr als einem Jahr wird deshalb an der Umsetzung einer Bio-Geflügelschlachterei in Nordbayern gearbeitet. Zur Interessensgemeinschaft gehören die Ökomodell Region Nürnberg, Nürnberger Land, Roth unter ihrer Managerin Judith Hock Klemm, die LVÖ mit dem Projekt Ökologische Wertschöpfungsketten betreut von Franziska Schlick und Bioland Berater Axel Hilckmann, sowie Dirk Grühn, Leiter des Städtischen Schlachthofs in Kulmbach und die Biogeflügelhalter Fritz Rösch und Peter Schubert.

Die Interessensgemeinschaft hat durch Gespräche mit vergleichbaren Unternehmen und Genossenschaften ein stabiles und schlüssiges Konzept erarbeitet. Die Schlachterei soll im Landkreis Kulmbach entstehen, da dieser Standort verkehrsgünstig angebunden ist. Jetzt gilt es, die Rechtsform des Unternehmens zu bestimmen, die Finanzierung auf die Beine
zu stellen und ein tragbares Geschäftsmodell umzusetzen.

Ein Zusammenschluss von möglichst vielen Erzeugern in einer Erzeugergemeinschaft für Biogeflügel in Nordbayern bietet die Basis für die Belieferung und Auslastung der Schlachterei.

Zur Bio-Geflügelschlachterei

Geschlachtet werden sollen Hähnchen, Suppenhennen, evtl. Puten und Saisongeflügel wie Enten und Gänse. Auch die Schlachtung und Zerlegung von „Bruderhähnen“ soll ermöglicht werden.

Einen hohen Stellenwert für das Gemeinschaftsprojekt hat die moderne und besonders tiergerechte Schlachtung. Durch die räumliche Nähe zu den Erzeugerbetrieben in Nordbayern sollen den Tieren lange Transportwege erspart werden.

Vorteile für Landwirte und Region

Bei der Inbetriebnahme einer Geflügelschlachterei in Nordbayern würde vielen landwirtschaftlichen Betrieben in der Region die Möglichkeit offen stehen, in die Biogeflügelhaltung einzusteigen. Auch der Umbau von vorhandenen Gebäuden und der Einstieg in die Bio-Geflügelfleischerzeugung mit moderatem Kapital werden möglich. Die
Geflügelhaltung ist sowohl ein interessanter Betriebszweig für bestehende Biobetriebe als auch für umstellungswillige, konventionelle Landwirte. Für mehr Direktvermarktung von Öko-Geflügelfleisch in Hofläden wären die Weichen ebenfalls gestellt.

Aufgrund der artgerechten Tierhaltung durch kleinere Masteinheiten pro Gruppe und die Bindung an eine vordefinierte landwirtschaftliche Fläche zur Futtererzeugung, entspricht die Biogeflügelhaltung den Vorstellungen vieler Verbraucher. Durch die kleineren Einheiten ist das finanzielle Risiko für den Tierhalter überschaubar und man bleibt sozusagen „Herr auf dem eigenen Hof“, da keine Abhängigkeit zu Großabnehmern besteht.

Der Lebensmitteleinzelhandel ist bereit, Biogeflügel aus regionaler Erzeugung und Haltung vorzuziehen und als Markenfleisch zu platzieren. Die Nachfrage ist vor allem in den Ballungsräumen vorhanden. Im November finden zwei Informationsveranstaltungen zu diesem Vorhaben statt, zu denen alle interessierten Erzeuger, Landwirte und auch Kunden eingeladen sind. Kommen Sie vorbei, um sich zu informieren oder Ihre Ideen mit einzubringen:

1. 23.11.16 von 17.00 bis 20.00 Uhr im Hotel Hellmann, Regensburger Str. 32,
90592 Schwarzenbruck/ Mittelfranken
2. 30.11.16 von 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr im Gasthof Frankenwald, Unterzaubach 26,
95346 Stadtsteinach/ Oberfranken

Das ehrgeizige Ziel, bereits Weihnachten 2017 die ersten Tiere zu schlachten, kann nur erreicht werden, wenn möglichst viele Interessenten dieses zukunftsträchtige Projekt unterstützen.

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