BioWest
Erste BioWest kam gut an
20 Prozent der Aussteller nutzten neue Kennzeichnung SEH
Gute Stimmung herrschte unter den 288 Ausstellern bei der ersten BioWest in Düsseldorf. Gleich nach Öffnung der Hallen strömte das Publikum. 2.200 Besucher zählten die Veranstalter Matthias Deppe und Wolfram Müller. Am Nachmittag wurde es dann ruhiger in den Gängen. An den Ständen war viel los. Die Vertriebsmitarbeiter waren ständig im Gespräch. Die Messe war lebendig.
„Die gute Resonanz aus der Branche zeigt, dass das Konzept der BioMessen die echten Bedürfnisse von Bio-Herstellern und Naturkostfachhandel nach einer maßgeschneiderten Kommunikationsplattform erfüllt“, erklärte Mitveranstalter Matthias Deppe. Die Aussteller- und Besucherzahlen der schon länger etablierten BioNord und -Süd wurden natürlich bei der Premiere nicht erreicht.
Neben den nationalen Marktteilnehmern wie Lebensbaum und Bauckhof waren auch regionale Bio-Betriebe wie die Bio-Bäckerei Schomaker und die Biobackstube Ahaus vertreten. Rund 15 Prozent der Anbieter auf der BioWest stammten aus Nordrhein-Westfalen. Alle Warengruppen aus dem Bereich Lebensmittel, Naturkosmetik und WPR wurden ausgestellt.
Es kam nur Fachpublikum
Von den 2.200 Besuchern kamen 1.850 aus dem Handel. Das ist ein Anteil von mehr als 80 Prozent. Die Hersteller hatten ihr Wunschpublikum. „Die Messe war klasse. Nur Ladner mit echtem Interesse sind an den Stand gekommen“, lobte Geschäftsführerin Christiane Wilkening vom Kräutergarten Pommerland.
„Die Messe ist sehr rege“, freute sich Marketingleiter Johannes Mauss vom Haus Rabenhorst. Das Publikum nutzte die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Traditionshersteller und zum Verkosten der Säfte.
Neben dem Naturkosthandel und Reformhäusern mit einer Sonderfläche richtet sich das Angebot an die Gastronomie und erstmals an den SEH. Die Aussteller konnten ihren Stand mit entsprechenden Aufschriften kennzeichnen. Rund 20 Prozent hatten die drei Buchstaben SEH auf dem Schild mit der Standnummer. Nicht jeder kennt die Bedeutung: „Was heißt das bitte?“, fragt einer.
Zwei Wein-Großhändler, die nicht auf der BioFach waren, stellten hier aus: Naturian aus Fuldabrück und VivoLoVin aus Bremen. Beide waren bereits auf der ProWein im März und kamen erneut nach Düsseldorf.
„Auf der ProWein treffen wir den Weinfachhandel und die Gastronomie. Die BioWest bedient einen anderen Markt. Hier kommen Naturkosthändler, die nicht zur ProWein gehen. Wir machen rund 70 Prozent unseres Umsatzes mit dem Naturkosthandel“, sagte Mathias Bohlen von VivoLoVin.
Bio-Weingroßhändler Naturian besucht die drei Regionalmessen Süd, Nord und West, wie Geschäftsführer Gerd Kewitz sagt. „Für den Westen haben wir bisher immer eine Hausmesse gemacht. Die ersetzen wir jetzt durch die BioWest“, fährt Kewitz fort.
Der Schweizer Bio-Pioner Biotta kündigte auf der Messe an, auf dem deutschen Markt verstärkt aktiv zu werden. „Wenn ich deutscher Markt sage, sprechen wir vom Reformhaus, Naturkostfachhandel, Apotheken und dem inhabergeführten gehobenen Lebensmittelhandel“, erläutert Export-Manager René Breu. Biotta ist eine Manufaktur und kein Massenproduzent.
Neue Gesichter wie die Kelterei Heil aus Hessen waren zu sehen. Der regionale Apfelwein-Hersteller aus dem Taunus liefert seinen Bio-Cidre bundesweit.
Bio-Käse war ein großes Thema
Bei der Frische war Obst und Gemüse nicht vertreten. Fleisch- und Wurst-Anbieter waren dagegen präsent. Ein großes Thema war Bio-Käse für die Bedienung. Bio Käsespezialitäten von Ausstellern wie Bastiaansen, Baldauf, ÖMA und Jürgen Würth waren zu sehen. Die Stände hatten viel Zulauf. Mit soviel Ansturm hatte Käsehändler Michael Schulz-Stöwer nicht gerechnet: „Meine Erwartungen wurden übertroffen.“
TerraSana aus den benachbarten Niederlanden ließ getrocknete Bio-Beeren verkosten. Die sonnengetrocknete Früchte sind beliebt bei Rohköstlern und Veganern. Bernadette Koelker war mit der Resonanz zufrieden: „Die vier Regionalmessen sind eine Alternative zur BioFach. Die Gespräche hier sind sehr konkret.“
Die Kaffee-Stände, ob Naturland, Gepa oder Altomayo, waren ebenfalls Anziehungspunkte. Hier legten die Besucher eine Boxenstopp beim Rundgang ein.
Anton Großkinsky