Start / Ausgaben / BioPress 74 - Februar 2013 / Bio-Brauerei liegt vorne

Bier

Bio-Brauerei liegt vorne

Studie über Transparenz und Nachhaltigkeit

Biermarken kommunizieren offenbar nicht so gerne ihr Umweltbewusstsein. Die Verbraucherinitiative Rank a Brand Deutschland hat untersucht, wie es die populärsten Biermarken in Deutschland mit der Transparenz zur ökologischen Nachhaltigkeit halten.

Die großen deutschen Bierbrauereien wie Oettinger, die Radeberger Gruppe, Warsteiner, Bitburger, Veltins oder Erdinger sind im internationalen Vergleich in ihrer Umweltleistung auffallend intransparent. Am besten schneidet die im Verhältnis kleinere Bierbrauerei Neumarkter Lammsbräu ab, die sich mit Öko-Bier am Markt positioniert.

17 der 18 untersuchten Brauereien brüsten sich zwar mit allgemeinen Maßnahmen zum betrieblichen Klimaschutz. Quantifizierbare Ergebnisse und genaue Eckdaten zum Klima- und Umweltschutz sind jedoch Fehlanzeige, bemängeln die Verbraucherschützer.

Aus ihrer Sicht bedenklich: Deutsche Brauereien weisen im europäischen Vergleich die geringste Transparenz in Bezug auf Umweltleistungen auf  - gleichzeitig produzieren sie das meiste Bier in Europa.

Dies birgt Risiken für die Marken. „Die geringe Auskunftsfreudigkeit zur Nachhaltigkeit kann für Deutschlands Brauereien in Zukunft wesentliche Reputations- und Regulierungs­risiken bedeuten, welche sich auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis auswirken“, warnt Mario Dziamski, Gründer von Rank a Brand Deutschland. So steige die Verbrauchernachfrage nach nachhaltig produzierten Konsumprodukten. Außerdem werden die Verbraucher insgesamt kritischer.

Nur eine Brauerei mit höchsten Berichtsstandard

Spitzenreiter im Ranking ist Neumarkter Lammsbräu. Die Privatbrauerei aus Neumarkt in der Oberpfalz weist einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem höchsten Berichtsstandard der Global Reporting Initiative auf.

Damit ist Lammsbräu Traditionsmarken wie Krombacher und Veltins oder Brauereigruppen wie Radeberger und Warsteiner einen Schritt voraus. Auch kann die Marke Bestwerte beim Bezug von erneuerbarer Energie, dem Bezug umweltzertifizierter Rohwaren sowie der Bilanzierung zum Verpackungsmanagement für sich verbuchen. Bei den Effizienzwerten zum Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß je produziertem Hektoliter Bier sind hingegen andere Marken besser.

Die Marken Astra, Guinness, Beck’s und Hasseröder folgen auf den weiteren Plätzen, profitieren jedoch ausschließlich von der Nachhaltigkeitsberichterstattung ihrer internationalen Obergesellschaften Carlsberg Group (Astra), Diageo (Guinness) und ABInBev (Beck’s und Hasseröder).

Gepunktet wird insbesondere durch hohe Emissions- und Wassereffizienzwerte bei der Bierproduktion sowie der Veröffentlichung der Wasser- und CO2-Bilanzen.

Das breite Schlussfeld wird von Traditionsmarken wie Augustiner oder Rothaus und durch die größten deutschen Brauereien gebildet: Oettinger, die Radeberger Gruppe, Warsteiner, Bitburger, Erdinger und Veltins.

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