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Wie gut ist Öko wirklich?

Günther Jauchs Talkgäste unterschlagen Fakten

Die Sonntagabend-Talkrunde im Ersten mit Günther Jauch diskutierte unter dem Titel Der große Bioschwindel - Wie gut ist Öko wirklich? Der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer durfte seine These vom unbegründeten Ökowahn ausbreiten und sich zu der falschen Aussage versteigen, dass Biobauern Pestizide wie im konventionellen Landbau einsetzen würden, die „nur anders heißen“, wie der BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren) in Berlin mitteilte.

Dagegen erinnerte die Köchin Sarah Wiener daran, dass in der konventionellen Landwirtschaft oft auf Kosten von Böden, Wasser, Klima und künftiger Generationen gearbeitet wird. „Es ist an der Zeit, dass wir die Landwirtschaft und unsere Ernährung ganzheitlich sehen“, forderte sie.

Auch Heinrich Graf von Bassewitz, Biolandwirt und Bundesbeauftragter für ökologischen Landbau des Bauernverbands, wies darauf hin, dass Bio in erster Linie angetreten sei, um einen nachhaltigen Gegenentwurf zum konventionellen Landbau zu verwirklichen.

Udo Pollmer stellte den Vorwurf in den Raum, dass Menschen mit Bio „nur ein gutes Gefühl“ kaufen, und Heiner Kamps, ehemaliger Großbäcker und heute Chef des umstrittenen Müller-Milchkonzerns, behauptete, dass Bio grundsätzlich nicht besser sei als konventionell. Dabei unterschlugen die beiden Talkgäste nach Auffassung des BNN mindestens sieben Faktoren:

  1. Im Biolandbau werden keine synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, und Bio-Lebensmittel enthalten amtlich und wissenschaftlich bestätigt durch Untersuchungen des Agrarministeriums Baden-Württemberg über einen Zeitraum von zehn Jahren nur in Ausnahmefällen Spuren von Rückständen.
    2. Auch wenn Udo Pollmer in der Talkshow einmal mehr das Gegenteil behauptete: Im Biolandbau gibt es keine Gentechnik.
    3. Im Biolandbau werden keine mineralischen Düngemittel eingesetzt. Das schont Boden und Wasser und erspart der Gesellschaft hohe Kosten bei der Sanierung von Gewässern, Grundwasser und Böden. Höchster Wert wird darauf gelegt, die Fruchtbarkeit der Böden zu erhalten oder zu steigern. Das ist nachhaltig im besten Sinne.
    4. Die Sendung machte deutlich, dass in der konventionellen Haltung noch immer Tonnen an Antibiotika verabreicht werden (2011 = 1.734 Tonnen, lesen Sie mehr dazu: http://www.biopress.de/Mambo/index.php?option=com_content&task=view&id=3878&Itemid=105). Biobauern dagegen stärken das Immunsystem ihrer Tiere durch gute Hygiene und artgerechte Haltung. Ist eine Behandlung notwendig, kommen vorrangig homöopathische Mittel und naturheilkundliche Methoden zum Einsatz.
    5. Weil die industrialisierte Landwirtschaft zugunsten von Tieren und Pflanzen mit Höchstleistung viele robuste und an bestimmte Standorte angepasste Rassen und Sorten verdrängt hat, engagieren sich heute zahlreiche Biohöfe in der langwierigen Züchtungsarbeit, angepasst an die Bedingungen des Ökolandbaus.
    6. Die Tierhaltung im Biolandbau orientiert sich an den Bedürfnissen der Tiere. Die Bio-Anbauverbände haben für jede Art besonders strenge Richtlinien formuliert. Kunden im Bio-Fachhandel haben viele Möglichkeiten, sich davon persönlich zu überzeugen, zum Beispiel bei Hoffesten oder Führungen. Viele Höfe bieten auch Programme für Schulklassen oder Gruppen an.
    7. Die EG-Öko-Verordnung erlaubt nur 47 der über 350 für die konventionelle Lebensmittelverarbeitung zugelassenen Hilfs- und Zusatzstoffen, die Anbauverbände sind noch strenger. Bio, auch in Günther Jauchs Talkrunde als Weltanschauung tituliert, ist in ein Konzept mit gesetzlichen Regelungen und Verbandsrichtlinien, das Ressourcen wie Wasser, Boden, Luft und das Klima schont, ausgerichtet auf eine über Jahrhunderte nachhaltige Bewirtschaftung des Planeten und die Ernährung aller Menschen.

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