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Bio-Einzelkämpfer Zylka

Roy’s Naturkost einziger Bio-Fruchthändler auf dem Großmarkt Nürnberg

Im Westen Nürnbergs ist der Großmarkt zuhause. Auf Stand 26 hat sich Bio-Fruchthändler Roy’s Naturkost niedergelassen. Seit 1997 betreibt Geschäftsfüher Roy Zylka Großhandel mit biologischem Obst und Gemüse. 2004 mietete er sich auf dem Großmarkt ein.  Zylka ist der einzige Händler an dem Standort, der sich auf Bio spezialisiert hat.

Roy Zylka betreibt den aufreibenden Beruf des Frucht-Großhändlers. Ehrenamtlich engagiert er sich im Vorstand der Bio-Innung. Außerdem ist er Fußball-Anhänger, auch bei der Arbeit. Auf dem Stand hängt die Club-Fahne des 1. FC Nürnberg. „Ich bin bekennender Fan mit Dauerkarte“, klärt der Geschäftsführer auf. Im Frankenstadion trifft er dann Bio-Innungskollegen wie Geschäftsführer Stefan Aster von AS Premium.

Roy’s hat inzwischen einen Image-Wechsel vollzogen weg vom Müsli-Stil hin zum urbanen Stil. Die Firmen-Fahrzeuge haben als Grundfarbe ein edles Schwarz mit gelben und silbernen Airbrush-Schriftzügen des Firmennamens Roy’s. Die Frau-/Mannschaft auf dem Großmarkt tritt in einheitlicher Arbeitskleidung an. Im Winter in Jacken und im Sommer in T-Shirts. „Wir wollen professionell aussehen. Das erregt Aufmerksamkeit und nützt uns“, meint der Chef.

Auf dem Großmarkt ist er im Bio-Fach. Roy’s fährt das komplette Sortiment, Tutti Frutti. „Ich will alles handeln, was es gibt.“, heißt Zylkas Anspruch. Datteln vom Jordan, Zitronen aus Syrakus, Mandarinen aus Spanien, Golden Bio Bananen aus der Karibik und Ingwer aus China. „China hat nun mal den schönsten Bio-Ingwer“, klärt er auf.

Kaktusfeigen, Khaki, Mispeln und Maulbeeren vertreibt das Unternehmen ebenfalls. „Wir fördern die Exoten und sind damit etwas anders als die anderen“.  Bei den Trends folgt Bio zum Teil dem herkömmlichen Markt. „Früchte mit Kernen sind  immer weniger gefragt, ob Clementine oder Trauben“, bedauert er ein wenig.

Hoher Anspruch an Qualität

Äpfel aus Bodensee und aus Südtirol lagern in den Kühlräumen. Alle Kaliber sind dabei: Kleine für Kinder, mittelgroße für den Einzelhandel und große für Verarbeiter. „Ich habe den Anspruch, dass Bio-Ware optisch vergleichbar ist mit herkömmlicher“, sagt Zylka.

Der Club-Apfel Pink Lady aus Südtirol zeigt, was er meint. Die Baumfrüchte sind symmetrisch gewachsen, haben eine makellose Schale, sind einzeln gelabelt und in Kisten gelegt. Diese aufwändige Präsentation ist appetitlich anzuschauen und verführt zum Kauf. Der Erzeuger braucht für den Club-Apfel einen Anbau-Vertrag mit der Vermarktungsorganisation und muss eine Abgabe leisten. Die Organisation kontrolliert die Qualität und wirbt für die Marke.  

„Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Erzeuger und Verbraucher. Schwerpunkt ist für uns der Einkauf direkt beim Erzeuger. Für unsere Kunden sind wir Dienstleister. Service heißt für mich, wir liefern auch Samstags aus“, sagt Zylka. Dienstleistung bedeutet für ihn auch, eine Stunde nach der Bestellung  fährt der Lieferwagen los.

Auch gegenüber dem Erzeuger sieht er sich in der Pflicht, wenn er seine verderblichen Produkte bei einer großen Ernte nur schwer am Markt unterbringen kann. „Zuviel Ware gibt es nicht. Nur schlechte Verkäufer“, sagt er nach 25 Jahren Erfahrung im Frisch-Fruchthandel. 

Regionales Bio liegt Roy besonders am Herzen. So stehen die Topfkräuter von Tanja Dworschak aus Nürnberg auf dem Stand. Auch einige verarbeitete Produkte aus der Region vertreibt er als Randsortiment: So die Demeter Marmelade der Beerenbauern, Limonade von Neumarker Lammsbräu und die weiße Linie der Molkerei Schrozberg.  

Bei Roy’s Naturkost kauft die Region. Die Kundschaft ist breit gestreut: Außerhaus-Verpflegung, Abokisten, Marktstände, Gemüseläden, Naturkosteinzelhandel und SEH. Auf dem Nürnberger Großmarkt ist er der einzige Bio-Händler und damit konkurrenzlos.

Anton Großkinsky

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