Start / Ausgaben / BioPress 67 - Mai 2011 / Schweizer Bio-Markt wächst

Schweizer Bio-Markt wächst

Wie in den Vorjahren wuchs in der Schweiz auch 2010 das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln. Der Absatz läuft derart gut, dass neue Produzenten gesucht werden, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst meldete.

Am 1. September 1981 wurde die Bio Suisse in Basel gegründet. Damals hieß die Knospe-Organisation noch Vereinigung Schweizerischer Biologischer Landbau-Organisationen. Die Knospe habe sich seither zu der Biomarke mit der größten Glaubwürdigkeit und dem höchsten Bekanntheitsgrad entwickelt, bilanzierte Bio Suisse-Präsidentin Regina Fuhrer auf der Jahrespressekonferenz vom 30. März in Worb. Seit den Anfängen stünden die Zeichen auf Wachstum. Zu kaufen gebe es diese Lebensmittel nicht nur in Bio- und Reformläden, sondern längst auch bei Coop, Migros und bei Discountern.

Dass Bio-Lebensmittel in sind, zeigen die Verkaufszahlen von 2010. So stieg der Umsatz um 6,1 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken (1,2 Milliarden Euro) an. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise habe der Absatz zulegen können, erklärte Jürg Schenkel, Marketingleiter bei Bio Suisse. Coop wuchs um 4,7 Prozent, während die Migros aufgrund ihrer Bio-Offensive gar um 14 Prozent zulegte. Überdurchschnittlich wuchsen auch die Bio-Verkäufe bei den Discountern (plus 15 Prozent), weil Aldi und Lidl in der Schweiz viele neue Läden eröffnet haben, so Schenkel. Einzig die Reform- und Bioläden verzeichneten einen Umsatzrückgang (minus 13 Prozent).

Mit einem Anteil von knapp 75 Prozent dominieren Coop und Migros den Markt. 2010 gab jeder Schweizer 211 Franken für Bio-Lebensmittel aus. Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt beläuft sich mittlerweile auf 5,7 Prozent. Die Beliebtheit von Bio-Produkten sei Ausdruck gewandelter Werthaltungen, erklärte Schenkel.

Das Geschäft mit Bio-Lebensmitteln ist derzeit so hoch, dass die Nachfrage, zum Beispiel bei Getreide, längst nicht mehr national gedeckt werden kann. Immer mehr Bio-Produkte müssen importiert werden. Dass angesichts des wachsenden Marktes nicht noch mehr Terrain ans Ausland verloren geht, sucht Bio Suisse deshalb Landwirte, die auf Bio umstellen wollen.

Bis Anfang dieses Jahres haben sich 173 Bauernbetriebe zur Umstellung angemeldet, erklärte der neue Bio Suisse-Geschäftsführer Daniel Bärtschi. Gegenüber 2010 entspreche dies einer Verdoppelung. Insgesamt arbeiteten 5.521 Betriebe nach den Bio Suisse Richtlinien. Mit den 392 Betrieben, die gemäss der Bioverordnung des Bundes produzieren, kommt der Biolandbau auf einen Anteil von rund zehn Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe.

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