Start / Ausgaben / BioPress 45 - November 2005 / Pro Tier-Förderpreis vergeben

Auszeichnung

Pro Tier-Förderpreis vergeben


Rudolf Bühler, Karl Ludwig Schweisfurth und Renate Künast (v.li.n.re)
Die scheidende Bundesministerin Renate Künast hat als Schirmherrin des Pro Tier-Förderpreises in Berlin bei einem Festaktes die Urkunden überreicht. Ausgezeichnet wurden sechs ökologische und konventionelle landwirtschaftliche Betriebe, die Vorbildliches für eine tiergerechte Zucht in der Landwirtschaft und den Erhalt alter Landrassen leisten.

Je nach Tierart stammen heute über 90 Prozent der Nutztiere aus dem Genpool einiger weniger Konzerne, die einseitig an Höchstleistung orientiert sind. Mehr Milch, mehr Eier, mehr Fleisch in immer kürzerer Zeit. Gleichzeitig wird die Haltung der Nutztiere zunehmend nach industriellen Maßstäben rationalisiert. Die Folgen sind eine starke Zunahme von Erkrankungen an Organen und Gliedmaßen sowie eine Abnahme der Lebensdauer. Alte Landrassen werden verdrängt und sterben aus, die genetische Vielfalt schwindet. Aus den 50 Bewerbungen um den Pro Tier-Förderpreis wurden folgende sechs Preisträger von der Jury ausgewählt:

  • Der Naturland- und Archehof Büning im westfälischen Laer, der sich für den Erhalt des in seinem Bestand besonders bedrohten Bunten Bentheimer Schweines verdient gemacht hat und die alte Landrasse wieder in die landwirtschaftliche Produktion integriert und tiergerecht hält (z.B. Schweineweide).

  • Der Hof der Familie Wasensteiner aus dem oberbayerischen Lenggries, der im Rahmen einer vorbildlichen Laufstallhaltung mit behorntem Fleckvieh seine Zucht auf vitale und langlebige Kühe ausgerichtet hat, die sich auch für die traditionelle Berglandwirtschaft eignen.

  • Der Archehof der Familie Pößel aus dem thüringischen Schernberg. Dort wurde noch zu DDR-Zeiten damit begonnen, das damals stark gefährdete Rhönschaf zu erhalten; die Tiere werden heute vor allem in der Landschaftspflege und dem Naturschutz eingesetzt. Darüber hinaus werden zahlreiche andere alte Haustierrassen herdbuchmäßig gezüchtet.

  • Rudolf Bühler, der durch den Aufbau ener bäuerlichen Erzeugergemeinschaft in Hohenlohe die „Renaissance" des Schwäbisch-Hällischen Schweines bewirkt hat. Er gab zahlreiche Impulse für die ländliche Regionalentwicklung und Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze durch ein Qualitätsfleischprogramm.

  • Dr. Günter Postler und die Arbeitsgemeinschaft Rinderzucht auf Lebensleistung, die seit über 20 Jahren neue Wege im Bereich der Milchviehzucht gehen und die Gesundheit und Fruchtbarkeit und damit Langlebigkeit der Rinder bei hoher Milchleistung ins Zentrum der Zucht stellen.

  • Die Freiland Puten Fahrenzhausen, die in den letzten Jahren gemeinsam mit dem britischen Putenzüchter Paul Kelly auf 18 Höfen in Deutschland eine ökologische Putenhaltung aufgebaut hat, die eine Alternative zur intensiven, tierquälerischen Putenzucht und -mast darstellt.

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