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Praxisforschung ermöglichen: Verbände fordern Reformen

Positionspapier veröffentlicht

In der Praxisforschung führen Landwirte gemeinsam mit Beratern und Forschern Feldversuche durch; es werden neue Verfahren entwickelt, Fruchtfolgen getestet, Erfahrungen gesammelt und untereinander geteilt, sodass praxistaugliche Erkenntnisse direkt in die Umsetzung gelangen. Vier Institutionen beschreiben in einem Positionspapier, wie Praxisforschung im Ökolandbau durch die richtigen Rahmenbedingungen gestärkt werden kann und was sich ändern muss.

In der Förderlandschaft passen die Rahmenbedingungen oft nicht gut zur agilen Arbeitsweise der Praxisforschung, stellen die Autoren fest. Es brauche förderrechtliche Grundlagen, die für unterschiedliche Organisationsstrukturen passen, unbürokratische Prozesse ermöglichen und die angemessene Entlohnung aller Beteiligten sicherstellen.

Im Positionspapier ‚Erfordernisse und Rahmenbedingungen zur Förderung erfolgreicher Praxisforschung in der ökologischen Landwirtschaft‘ haben das Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zum Nährstoffmanagement in der ökologischen Landwirtschaft (NutriNet), das Praxisforschungsnetzwerk Hessen (PFN Hessen), die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) und der Verbund Ökologische Praxisforschung (V.Ö.P) fünf Kernforderungen zusammengefasst:

  • Förderung und Honorierung unterschiedlicher Organisationsstrukturen, etwa von Vereinen, Verbänden und frei finanzierten Forschungseinrichtungen außerhalb des klassischen Wissenschaftsbetriebs
  • Einbezug und Entlohnung der Landwirte
  • Sicherstellen eines kontinuierlichen partizipativen Prozesses, um ko-kreative Zusammenarbeit zu ermöglichen
  • Absicherung der Praxisrelevanz
  • Eigene Qualitätskriterien zur Bewertung von Praxisforschungsprojekten

Das Positionspapier wurde von einer Arbeitsgruppe erstellt, die sich im Rahmen des ‚Runden Tischs Praxisforschung‘ formiert hat, der jährlich im Kontext des Projekts NutriNet stattfindet. NutriNet wird durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gefördert, im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).

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