Start / Ausgaben / BioPress 51 - Mai 2007 / E-Reichelt vermarktet Bio in Berlin

E-Reichelt vermarktet Bio in Berlin

In der Millionen-Stadt Berlin setzt Geschäftsführer Frank-Rainer Kaul in der regionalen Vertriebsschiene E-Reichelt seit Januar 2007 Bio um. Zuvor hat er als Proficenter-Leiter des Neukauf-Formats schon Bio vorangetrieben. Jetzt forciert er in den qualitätsorientierten Märkten das Bio-Segment und beweist, dass die Regie mit Bio-Produkten umgehen kann.


55 Reichelt Filialen mit einer Verkaufsfläche von 66.000 Quadratmeter betreibt die Edeka Minden Hannover an kaufkräftigen Standorten überwiegend in West-Berlin. Die rechnerisch 1.600 Vollzeit-Angestellten erarbeiteten 2006 einen Umsatz von 423,7 Millionen Euro. Frische, Service und Qualität sind Bestandteile des Konzepts. 1.200 Quadratmeter beträgt die Durchschnittsgröße eines Reichelt-Supermarktes. 15.000 bis 17.000 Produkte werden präsentiert.


In der Potsdamer Chaussee ist das Flaggschiff der Kette angesiedelt. Die Fläche von 1.500 Quadratmeter ist ideal für das Konzept. Niedrige Regale, breite Gänge und eine gute Ausleuchtung sorgen für eine angenehme Verkaufsatmosphäre. Die Hinweis-Schilder für die Warengruppen sind mit einprägsamen kraftvollen Grafiken gestaltet. 683 Artikel in Bio-Qualität sind vorhanden. In großen Reichelt-Märkten mit mehr als 2.000 Quadratmeter stehen bis zu 1.000 Bio-Produkte.

Die Bio-Obst- und Gemüse-Abteilung am Beginn des Laufweges strahlt Hochwertigkeit aus. Die Golden Bio-Banane bekommt einen ebenbürtigen Auftritt mit Chiquita. Topfkräuter sind gesondert platziert. Die Regale schließen nach oben mit Spiegeln ab. Hier wird qualitätsorientiert verkauft. Und das kommt an. Mit rund 60 Bio-Produkten variierend je nach Saison werden 13 Prozent Anteil am O+G-Umsatz erzielt. Bei einem durchschnittlichen Bio-Anteil von vier Prozent bei Reichelt ist das die stärkste Warengruppe.


Der Verbraucher erwartet Frische und Service. „Unser Kunde will bedient und beraten werden", berichtet Marktleiterin Grit Freyer. Der eigene Backbetrieb Thürmann stellt neun Bio-Produkte her: Mit drei Broten, vier Brötchen und zwei Kuchen findet der Kunde ein kleines Angebot an frischen Backwaren. Die Käsetheken ist mit 25 Bio-Sorten reichlich bestückt. Mit fünf Artikeln an frischem Bio-Fisch von der Deutschen See und fünf Bio-Feinkostsalaten in Bedienung hat Reichelt selbst vor vielen Naturkosthändlern einen Vorsprung. Fleisch und Wurst für die Theke sind in Vorbereitung.

Im Kühlregal hat sich Bio in kurzer Zeit kräftig ausgedehnt. 15 Bio-Wurst-Produkte von Gmyrek, Zimmermann und der Eigenmarke Bio-Wertkost können in den Einkaufskorb wandern. Dazu kommen 20 SB-Fleischartikel vom Rind und vom Schwein. Die Feinkost-Salate von Kühlmann sind ebenfalls zu haben.

Bio-Molkereiprodukte sind nach den Früchten das umsatzstärkste Sortiment. 48 Artikel von der H-Milch bis zum convienienten geriebenen Käse stehen zur Wahl. Zu den Rennern zählen die Joghurts von Andechser und der Edeka-Eigenmarke Bio-Wertkost. Mit Bio-Vanille- und Schoko-Puddings, hergestellt von der Bio-Molkerei Söbbeke für Bio-Wertkost, liegt der größte deutsche Lebensmittelhändler im Moment in Führung. Diese Bio-Desserts haben die anderen Vollsortimenter noch nicht.


Die Bio-Tiefkühlkost hat sich ebenfalls gut entwickelt mit zwischenzeitlich 23 Produkten von Pommes, Eis, Fertiggerichten, Gemüse und Fisch bis Pizza. Vor etwas mehr als einem Jahr waren die Tiefkühltruhen im LEH abgesehen von ein wenig Gemüse weitgehend biofrei.

2006 lag Reichelts Bio-Anteil am Umsatz bei vier Prozent. Die Steigerungsraten erreichen aktuell zwischen 80 und 90 Prozent. Es geht steil aufwärts mit Bio bei Reichelt in Berlin.

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