Veranstaltung
Konferenz zum Biodiversitätsschutz in der Lebensmittelbranche
Verein ‚Food for Biodiversity‘ lädt Entscheider und Fachpublikum nach Berlin

Am 13. und 14. November wird in Berlin die Europäische Fachkonferenz ‚Biodiversity in Food Supply Chains‘ stattfinden. Entscheidungsträger der Lebensmittelbranche sowie interessierte Fachleute sind eingeladen, über Möglichkeiten des effektiven Biodiversitätsschutzes in den Lieferketten zu diskutieren. Eröffnet wird die Konferenz durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Veranstalter ist der Verein Food for Biodiversity, unterstützt von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Veranstalter erwarten zur Konferenz rund 150 Experten der Lebensmittelbranche: Vertreter von Lebensmittelunternehmen, Lieferanten, Standardorganisationen, Lebensmittelverbänden, kritischen Umweltorganisationen sowie staatliche Akteure.
Auf der Agenda stehen große Herausforderungen für die Lebensmittelbranche: die Risiken durch den Verlust der Biodiversität, verschärfte gesetzliche Anforderungen, wie sich Biodiversitätsmanagement auf Betriebsebene implementieren lässt, wie man Anreize für Landwirte schafft, wie der Schritt von Pilotprojekten zur globalen Umsetzung gelingen kann oder wie Konsumenten für das Thema sensibilisiert werden können. Als Formate sind Vorträge, Arbeitsgruppen, interaktive Workshops und Podiumsdiskussionen geplant.
„Beim Schutz der Biodiversität geht es für uns alle neben der Übernahme von Verantwortung für unser globales Ökosystem auch um den Erhalt der Wirtschaftsgrundlagen für die Landwirtschaft und die Lebensmittelbranche“, sagt Peter Zens, Vorsitzender des Vereins Food for Biodiversity. Das World Economic Forum benennt den Biodiversitätsverlust als eines der größten Risiken der nächsten Jahre für Gesellschaft und Unternehmen, da Ökosystemleistungen – intakte Wasserhaushalte, fruchtbare Böden, Mikroklima, Bestäubung und Sortenvielfalt – für Menschen und Lebensmittelversorgung unverzichtbar sind. Angesichts von geschätzt mehr als 75 Prozent degradierten Landflächen weltweit (nach Angabe des Weltbiodiversitätsrats IPBES) wollen die Veranstalter nicht über die Notwendigkeit des Handelns diskutieren, sondern nach Möglichkeiten, schnelle und messbare Erfolge zu erreichen, suchen.
Die Konferenz ist Teil des Projektes ‚Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi‘, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird.
Die Online-Registrierung soll noch im Juli freigeschaltet werden.
Über den Veranstalter
Der Verein ‚Food for Biodiversity‘ wurde zum Tag des Artenschutzes der UN am 3. März 2021 unter Koordination des Global Nature Funds gegründet, um den Biodiversitätsschutz in der Lebensmittelbranche zu verbessern, und umfasst heute 30 Mitglieder aus Handel, Herstellung, Zertifizierung, Forschung und Umweltschutz. Durch die Initiative sollen verschiedene Branchenakteure zusammengebracht und gemeinsame Pilotprojekte umgesetzt werden. Es werden Anreizprogramme für Landwirte diskutiert und Fortbildungen für Mitarbeiter initiiert. Außerdem haben die Mitglieder ein ‚Basis-Set Biodiversitätskriterien für die Lebensmittelbranche‘ erarbeitet.
An der Gründung beteiligt waren die Konzerne Rewe, Kaufland, Lidl und Nestlé, ebenso wie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), der Bio-Anbauverband Naturland, die Zertifizierer Fairtrade Deutschland und Rainforest Alliance sowie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und die Bodensee-Stiftung. Dazu kamen die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) und die Initiative ‚Biodiversity in Good Company‘ als Fördermitglieder. Heute sind auch die Edeka, der Anbauverband Biokreis, der Bioweinbauverband Ecovin, der Verein Donau Soja, der WWF, der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) und der Gemüseproduzent Behr Teil des Vereins.