Nachhaltigkeit
Breadcrumb: EU-Projekt für weniger Lebensmittelverschwendung
Durch bessere Vermarktungsnormen Lebensmittel retten

Anfang des Jahres wurde in Brüssel das Projekt Breadcrumb gestartet. 21 Partner aus sieben EU-Ländern wollen in einem Zeitraum von drei Jahren verschiedene Fallstudien in den fünf Lebensmittelgruppen Obst und Gemüse, Fleisch, Getreide, Eier und Fisch durchführen und Daten über die durch Vermarktungsnormen verursachte Lebensmittelverschwendung sammeln – mit dem Ziel, sie durch eine Anpassung der Normen zu reduzieren. In Deutschland arbeiten der Bio-Großhändler Lehmann Natur und der Think-and-Do-Tank ‚Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP)’ an einer Fallstudie.
Über 40 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel in Deutschland entfallen laut Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf Primärproduktion, Verarbeitung, Handel und Außer-Haus-Verpflegung. Neben Gründen wie falschen Lagerbedingungen oder Produktbeschädigungen tragen auch Vermarktungsnormen zur Lebensmittelverschwendung bei, da Produkte aufgrund ihrer Größe, Farbe oder Form aussortiert werden, bevor sie den Handel erreichen.
Das Breadcrumb-Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen der Vermarktungsnormen auf die Lebensmittelverschwendung besser zu verstehen und zu verringern. Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen auch Lösungen gefunden werden, wie optisch wenig ansprechende Produkte einen Marktzugang bekommen können. Lebensmittelunternehmen sollen beratende Unterstützung erhalten, um geeignete Vermarktungskanäle und Geschäftsmodelle zu finden.
Das Projekt wird vom EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont gefördert.