Agrarpolitik
Europa-Grüne erklären Unterstützung für Landwirte
EU-Bürger können Forderungen unterzeichnen
Als Reaktion auf Agrarproteste und Schuldzuweisungen hat die Fraktion der Grünen in der EU eine Erklärung veröffentlicht, in der sie Landwirten ihre Unterstützung zusichert: für ein faires Einkommen, Schutz vor Freihandel, eine faire Agrarpolitik für Kleinbauern sowie Bürokratieabbau. EU-Bürger, die diese Forderungen teilen, können die Erklärung ‚Landwirte verdienen mehr!‘ mitunterschreiben.
„Den Grünen die Schuld an der Not der Landwirte zu geben, ist eine glatte Lüge. Das werden wir nicht zulassen“, sagte Philippe Lamberts, Co-Fraktionsvorsitzender der Europa-Grünen, auf seiner dieswöchigen Pressekonferenz. Politikern, die mutwillig Natur und Landwirtschaft gegeneinander ausspielen, werde man entschieden entgegentreten.
„Die Profitmacherei in unserem Lebensmittelsystem hat ihre Grenzen erreicht“, heißt es nun in der Erklärung. Extrem niedrige Großhandelspreise, Höfesterben, Gesundheitsprobleme und immer extremere Wettereignisse seien Symptome eines kaputten Systems. Dabei müssten Landwirtschaft und Natur Hand in Hand gehen.
„Wir werden Maßnahmen ergreifen, um den Landwirt*innen zu helfen, für ihre Familien zu sorgen. Wir werden unsere Natur schützen und uns gegen die Lobby der Agrarindustrie wehren. Wir werden dieses System verändern“, betonen die Grünen-Fraktionsmitglieder Jutta Paulus und Martin Häusling.
In vier Punkten wollen die Grünen die Landwirte laut der Erklärung unterstützen:
- ein faires Einkommen
- und weniger Macht für die Großkonzerne in der Lebensmittelindustrie
- kein Schaden durch Handelsabkommen
- kein unfairer Wettbewerb durch importierte Lebensmittel mit niedrigeren Standards
- eine faire EU-Agrarpolitik
- ein Ende der Begünstigung großer Agrarkonzerne durch Subventionen zu Lasten von Kleinbauern
- Bürokratieabbau – bei gleichzeitigem Naturschutz
- zusammen mit Landwirten praktikable Lösungen finden, um die Natur zu stärken