Pestizide
EU-Kommission verlängert Glyphosat-Zulassung
Herber Schlag für die Bio-Branche
Nachdem der Vorschlag der EU-Kommission, Glyphosat für zehn weitere Jahre zuzulassen, heute Morgen keine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten erlangen konnte, hat die Kommission die Verlängerung nur kurz darauf im Alleingang entschieden. Sie teilte mit, es werde neue Auflagen und Einschränkungen geben.
Der Einsatz von Glyphosat soll künftig an Bedingungen geknüpft sein. So ist vorgesehen, dass Landwirte mindestens fünf Meter breite Pufferstreifen einhalten. Außerdem sollen die Mitgliedstaaten die Menge und Häufigkeit des Einsatzes beschränken können.
Deutschland hatte sich bei der Abstimmung im EU-Berufungsausschuss enthalten, weil sich die Koalition nicht auf eine gemeinsame Position verständigen konnte. Trotz des im Koalitionsvertrag vereinbarten Glyphosat-Ausstiegs bis 2024, weigerte sich die FDP, eine Zulassungsverlängerung abzulehnen.
Der Verbraucherschutzverband Foodwatch kritisiert das Einknicken von SPD und Grünen vor dem Koalitionspartner. „Mit seiner Enthaltung hat Landwirtschaftsminister Özdemir den Weg freigemacht für eine Neuzulassung von Glyphosat – eine Katastrophe für den Umweltschutz und die Artenvielfalt“, kommentiert Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann.
Der Bundeslandwirtschaftsminister wiederum will nun prüfen, welcher nationale Handlungsspielraum verbleibt, um den vereinbarten Glyphosat-Ausstieg dennoch so weit wie möglich umzusetzen.