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Biofach 2024: Frauen im Mittelpunkt

Neues Angebot für Kaufleute: Sonderschau Meetingpoint BIOimSEH

Vom 13. bis 16. Februar 2024 findet im Messezentrum Nürnberg die nächste Biofach statt. Der Kongress rückt im nächsten Jahr die transformative Kraft von Frauen im Lebensmittelsektor sowie ihre Rolle für eine nachhaltigere Zukunft des Ernährungssystems in den Fokus. Das Schwerpunktthema wurde wie üblich vom internationalen Schirmherrn IFOAM – Organics International und vom nationalen ideellen Träger BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) bestimmt.

„Wir sehen immer mehr Frauen, die strategische, ganzheitliche, wirtschaftliche Lösungen entlang der ökologischen Wertschöpfungskette entwickeln, um den dringend notwendigen gesellschaftlichen, politischen und generationenübergreifenden Wandel anzugehen“, erklärt Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW. Diese Frauen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft sollen als Vorbilder sichtbar gemacht werden. „Die Zukunft ist weiblich“, ist Andres überzeugt.

„Die Branche zeigt mit dem Thema auf, welche Kraft Geschlechtergerechtigkeit für eine nachhaltige Zukunft dieses Planeten hat, und welchen positiven Impact“, kommentiert Steffen Waris, Veranstaltungsleiter von Biofach und Vivaness. Es gelte, Diversität, Inklusion und Gerechtigkeit geschlechterübergreifend zu erreichen. Um auch in Zukunft zu gedeihen und von ihrem Fachwissen zu profitieren, müssten Agrar- und Ernährungswirtschaft Frauen an den Entscheidungsprozessen beteiligen.

Für gleichberechtigte Maßnahmen, die über Chancengleichheit hinausgehen, plädiert Karen Mapusua, Präsidentin von IFOAM – Organics International. „Gleichberechtigung bedeutet, allen die gleiche Leiter zu geben, um die Mangos in der Spitze eines Baumes zu pflücken“, verdeutlicht sie. Gleichheit erkenne dagegen an, dass nicht alle dieselbe Leiter benutzen können, sondern es individuell unterschiedlicher Mittel bedarf. Der Ökolandbau kön-ne eine führende Rolle dabei spielen, sicherzustellen, dass die Landwirtschaft integrativer wird und alle Formen der Vielfalt anerkennt und wertschätzt.

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kann die Gleichstellung der Geschlechter positive Auswirkungen auf die Herausforderungen der Lebensmittelsysteme haben. Das US-Außenministerium weist auf eine Studie hin, nach der ein Frauenanteil von mindestens 30 Prozent in den Vorständen von Unternehmen die Klimagovernance verbessert und die Wachstumsraten der Emissionen verringert.

Bis zum 6. Oktober können auf der Website der Biofach Ideen für Kongress-Programmpunkte eingereicht werden. Die verschiedenen Foren werden sich wieder unter anderem mit den Themen Nachhaltigkeit, Politik und Wissenschaft beschäftigen.

In den Messehallen bieten die Sonderschauen neben den Ausstellern zusätzliche Inspiration. Themenbezogene Bio-Produktvielfalt finden Besucher auf dem Neuheitenstand, der Erlebniswelt Vegan oder der Erlebniswelt Olivenöl. Produktinnovationen von Startups können auf dem Gemeinschaftsstand ‚Young Innovators‘ entdeckt werden. Und wer in der Bio-Branche Fuß fassen oder sich weiterbilden möchte, kann am Treffpunkt ‚Generation Zukunft‘ neue Kontakte knüpfen.

Sonderschau BIOimSEH

Das 30-Prozent-Ziel der Bundesregierung nimmt Formen an. Die Bio-Zukunftsstrategie war im Sommer noch ausgerichtet auf mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung, die auch immer mehr Fahrt aufnimmt. Der Anteil der Großverbraucher am gesamten Lebensmittelumsatz reicht jedoch nicht, um die Lücke von heute acht Prozent Bio-Umsatzanteil auf 30 Prozent zu schließen. Die Teller in den Haushalten der 80 Millionen Deutschen bleiben der entscheidende Faktor.

Die Menschen kaufen in den Supermärkten ein, die bisher mit nur eingeschränkten Sortimenten zwar schon zwei Drittel des Absatzes erzielen. Das Volumen muss jedoch mit breiteren Sortimenten und mehr Tiefe im Angebot in die Nähe der Naturkost-Supermärkte gebracht und damit glaubhaft gemacht werden.

Wie das gehen kann, zeigt eine Reihe von selbstständigen Kaufleuten schon heute. Mit ihnen wird der Dialog auf der Messe mit der Sonderschau Meetingpoint BIOimSEH – supported by BIOFACH intensiviert und die Transformation im SEH in den rund 10.000 Outlets hin zu mehr Bio-Vollsortimenten mit Präsentationen, in Gesprächen, Vorträgen und Diskussionen erörtert. Was steht schon in den Regalen, was fehlt in den Theken und was erwarten die Verbraucher? Und wie können diese Aufgaben auch logistisch gelöst werden?

Bis Mitte November können noch Anregungen, Konzept-Ideen und Teilnehmer-Vorschläge eingebracht werden: info@BIOimSEH.de

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