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Lehrstühle für Ernährungsmedizin gefordert

Experten wünschen sich bessere Versorgung

2019 hat der Deutsche Ärztetag die Aufnahme der Ernährungsmedizin in die Weiterbildungsordnung für Ärzte beschlossen. Neben der Weiterbildung brauche es aber auch eine Ausbildung junger Ärzte im Studium – meinen der Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM), die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) und die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin (DAEM). Sie setzen sich jetzt für die Schaffung von Lehrstühlen für Ernährungsmedizin ein.

Ernährungsmedizin ist ein Querschnittsfach, das alle Bereiche ernährungsabhängiger Krankheiten hinsichtlich Diagnostik und Therapie abdeckt. Schwerpunkte sind insbesondere die frühe Erkennung, Diagnostik und Therapie ernährungsbedingter und ernährungsabhängiger Erkrankungen sowie Maßnahmen zur Prävention dieser Erkrankungen. Dies muss nach DGEM-Präsident Matthias Pirlich auf Basis von Leitlinien, evidenzbasierter Medizin und in europäischer Abstimmung erfolgen.

In der ärztlichen Praxis sind die betreffenden Erkrankungen das Metabolische Syndrom mit Adipositas, Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie und Hypertonie. Adipositas und Übergewicht seien mit 60 Prozent, Diabetes mellitus mit sieben Prozent, Hyperlipoproteinämie mit 65 Prozent und die arterielle Hypertonie mit 31 Prozent die häufigsten Erkrankungen in der hausärztlichen Praxis. Auch die Mangelernährung gewinne in den Praxen zunehmend an Bedeutung. Die Folgekosten ernährungsabhängiger Erkrankungen werden allein in Deutschland auf circa 100 Milliarden Euro geschätzt.

DAEM-Präsident Peter Stehle betont die Bedeutung von strukturierter Weiterbildung durch zertifizierte Kurse in der Ernährungsmedizin. Eine wissenschaftlich fundierte Aus- und Weiterbildung in der Ernährungsmedizin gewährleiste Expertise, die in Diagnostik und Therapie evidenzbasiert und leitliniengerecht im Interesse der Patienten in den Praxen eingesetzt werde.

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