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Coop Schweiz feiert 30 Jahre Naturaplan

Coop Schweiz feiert 30 Jahre Naturaplan © Coop Genossenschaft

Die erste Bio-Marke im Schweizer Detailhandel (LEH) feiert einen runden Geburtstag: 1993 lancierte Coop in Zusammenarbeit mit Bio Suisse die Marke Coop Naturaplan. Seit drei Jahrzehnten setzt sich Coop unter dieser Eigenmarke für umwelt- und tiergerechte Produkte sowie nachhaltige Projekte ein.

„Coop und Bio Suisse ist es gelungen, den Bio-Landbau gemeinsam aus der Nische zu führen. Ohne die Unterstützung von Coop wäre ein Bio-Angebot in dieser Breite kaum möglich geworden“, erklärt Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse. Seit 1993 hat sich die Zahl der Schweizer Bio-Bauernbetriebe mehr als verfünffacht.

Dabei fördert Coop den Bio-Landbau nicht nur über den Vertrieb von Produkten. Seit 1997 unterstützt der Händler im Rahmen einer engen Kooperation die Arbeit des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL). Mit dem 2003 lancierten ‚Coop Fonds für Nachhaltigkeit‘ unterstützt Coop überdies Projekte zur Förderung der Nachhaltigkeit und der Bio-Forschung im Umfang von jährlich 16,5 Millionen Franken. Insgesamt hat Coop damit bereits über 300 Millionen investiert.

Im aktuellen Sortiment bei Coop gebe es kaum ein Lebensmittel, das nicht in Bio-Qualität erhältlich ist. Seit 2013 werden auch zahlreiche Schweizer Markenprodukte in Knospe-Qualität im Dualbranding mit Naturaplan angeboten, so etwa von Rivella oder Zweifel. Des Weiteren finden sich im Sortiment Bio-Produkte aus den Bergen unter dem Label Pro Montagna, alte Sorten unter der Marke ProSpecieRara sowie biodynamische Demeter-Artikel. 54 Prozent der Frischbrote, 46 Prozent der pasteurisierten Milch und 43 Prozent der rohen Eier sind mit der Knospe von Bio Suisse zertifiziert.

Das Naturaplan-Jubiläum feiert Coop mit 200 Neuheiten im Sortiment sowie verschiedenen Attraktionen. Die Coop-Restaurants bieten Jubiläumsmenüs an und in der Coopzeitung sowie über Social Media wird das Engagement von Coop im Bio-Bereich beleuchtet. Reportagen und Hintergrundinformationen zu einzelnen Produktionen und Projekten sollen das Informationsangebot abrunden. Die Produktpalette von Naturaplan soll nicht nur erweitert, sondern auch optimiert werden. Bis Ende 2025 steht etwa die Umsetzung der ernährungsphysiologischen Anforderungen der aktualisierten Naturaplan-Richtlinie im Fokus. Diese sieht unter anderem die Reduktion von Salz und Zucker vor, genauso wie den Einsatz hochwertiger Fette und Vollkorn zugunsten der Menge an Nahrungsfasern (Ballaststoffen).

Handel noch immer Bio-Markttreiber

Der Detailhandel (LEH) wirkt in der Schweiz noch immer als Bio-Markttreiber. In nahezu allen Kanälen sind zumindest Bio-Grundangebote selbstverständlich. Umfassende Bio-Sortimente bietet seit rund 25 Jahren auch der wichtigste Coop-‚Mitbewerber‘, die Migros. Für den frühen Einstieg und nachhaltigen Erfolg der beiden Kanäle ist ein wichtiges Element entscheidend: Sie sind genossenschaftlich organisiert und können daher strategische Entscheide langfristig und ohne ständigen Blick auf ein Dividenden erwartendes Aktionariat umsetzen.

Nach vielen Jahren Aufbauarbeit befindet sich neben den regulären Migros-Filialen auch Alnatura auf einem Expansionskurs an teilweise äußerst attraktiven Lagen. Dabei ist zu beachten: Der Alnatura-Erfolg in der Schweiz basiert zu einem nicht geringen Maß auf der strategischen Kooperation mit der Migros-Genossenschaft Zürich als innovativstem Teilverband des marktmächtigen Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB).

Eher ein Nischendasein fristet in der Schweiz auch der klassische Biofachhandel, obwohl Großhandelsunternehmen wie die Bio Partner AG dieses Segment mit innovativen Konzepten und professioneller Vermarktungsunterstützung weiterentwickeln. Der Spielraum ist und bleibt jedoch letztlich beschränkt. Mittlerweile bieten nahezu alle Detailhandelskanäle (LEH) bis hin zu den nun auch in der Schweiz verankerten Lidl- und Aldi-Ketten relativ umfassende Bio-Sortimente an.

Die Position als europäisches Bio-Vorzeigeland musste die Schweiz bereits vor einigen Jahren an Dänemark abtreten. Dies hat einen konkreten Grund: Im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung, namentlich bei den öffentlich-staatlichen Angeboten, bestehen zwar viele gute Initiativen. Insgesamt nimmt die Schweiz aber im europäischen Vergleich eine Nachzügler-Rolle ein.

Peter Jossi

 

Coop-Gruppe Genossenschaft – europaweit für Nachhaltigkeit
Dass die offizielle Unternehmens-Bezeichnung ‚Coop-Gruppe Genossenschaft‘ eher juristisch-sperrig daherkommt, ist kein Zufall. In der Vermarktung und Kommunikation tritt Coop mit den jeweiligen zum Genossenschafts-Universum gehörigen Unternehmensnamen auf. 
In der Schweiz gehören zur Coop-Gruppe neben dem schweizweit flächendeckenden Filial-Netz im Detailhandel (LEH) eine Reihe Handelsbeteiligungen sowohl im Groß- als auch Gastrohandel. Coop verfügt zudem nach wie vor über genossenschaftseigene Verarbeitungsbetriebe, wie etwa ‚Swissmill‘, die als größte Schweizer Mühle mitten in Zürich produziert, erkennbar am großen Siloturm ‚Kornkammer‘. 
Eher wenig bekannt: Coop ist auch ein europaweiter Player mit Schwerpunkt im Groß- und Gastrohandel, allen voran das Transgourmet-Unternehmensnetzwerk. Anfang 2011 übernahm die Coop Genossenschaft die Transgourmet-Gruppe zu 100 Prozent. Die Nachhaltigkeitszielsetzungen setzt die Coop-Gruppe auch in diesen Kanälen um, wenn auch mit unterschiedlichen Umsetzungsplänen je nach Länderumfeld. 
Bis kurz nach der Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine war die Coop-Gruppe sogar in Russland präsent. Im Frühling 2022 erfolgte der strategische Entscheid, die Geschäftsaktivitäten in Russland einzustellen. Die zur Unternehmensgruppe gehörigen Firmen Selgros und Global Foods wurden im Rahmen eines Management Buyouts vor Ort weitergeführt. Damit konnte den betroffenen Mitarbeitenden eine Perspektive gegeben werden.
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