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Praktisch gentechnikfrei: Untersuchung zieht positive Bilanz

Keine alarmierenden Hinweise auf gentechnische Veränderungen im Erntegut

Seit mittlerweile über 19 Jahren untersucht die amtliche Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung stichprobenartig Ernteprodukte aus Baden-Württemberg auf gentechnisch veränderte Bestandteile. 2022 konnten dabei lediglich in zwei von insgesamt 103 Proben gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Spuren von knapp über 0,03 Prozent nachgewiesen werden.

Untersucht wurden 36 Mais-, 26 Raps-, 19 Soja- und 16 Leinproben sowie sechs Zuckerrübenproben. Insbesondere durch die internationalen Warenströme und den weltweiten Handel mit Agrarprodukten sowie Saatgut seien weiterhin hohe Anstrengungen und umfassende vorsorgende Maßnahmen notwendig, um die unrechtmäßige Verbreitung von GVO zu verhindern und die Verbraucher zu schützen.

„In Baden-Württemberg findet nach wie vor – konventionell wie ökologisch – kein Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen statt. Gentechnisch veränderte Pflanzen passen nicht in die kleinräumige Agrarstruktur unseres Landes. Deshalb werden wir diese Untersuchungen auch zukünftig fortsetzen“, betonte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk.

In Deutschland gibt es keine Zulassung für den Anbau gentechnisch veränderter Organismen. Jedoch ist der Anbau von GVO außerhalb Europas weit verbreitet. Hauptanbaugebiete für gentechnisch veränderten Mais und Soja sind die USA, Argentinien und Brasilien. Aufgrund des weltweiten Handels mit Saatgut und Ernteprodukten kann daher nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass trotz vorsorgenden Maßnahmen auch in heimischen Ernteprodukten GVO nachgewiesen werden.

Um den Erfolg dieser Maßnahmen im Land bewerten zu können, werden seit 2004 jährlich in einem Ernte-Monitoring-Programm Untersuchungen auf GVO im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg und im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg durchgeführt. Die Proben werden unmittelbar nach der Ernte in landwirtschaftlichen Erfassungsstellen und Mühlenbetrieben entnommen. Seit Beginn des Monitorings 2004 wurden insgesamt 1.767 Ernteproben untersucht; in 32 Proben waren gentechnische Veränderungen nachweisbar.

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