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Localizing SDGs auf Schloss Kirchberg

Die Welt zu Gast beim V. World Organic Forum

Localizing SDGs auf Schloss Kirchberg © © Akademie Schloss Kirchberg/ Jan Wagner, soilify
v.l.n.r.: Christine von Weizsäcker, Janet Maro, Ana Digón, Prof. Dr. Vandana Shiva beim Podiumsgespräch „Die SDGs, Landwirtschaft und regenerative Agrarkultur – nicht ohne starke Frauen!“
 

Auf dem Bauernschloss in Kirchberg an der Jagst und online im Netz sollten in intensiven Workshops und hochkarätigen Vorträgen die lokale Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen vorangebracht werden. König Osagyefuo Amoatia Ofori Panin aus Ghana appelliert beim V. World Organic Forum an die internationale Gemeinschaft.

Mehr als 150 TeilnehmerInnen aus zwölf Ländern haben am fünften World Organic Forum der Akademie Schloss Kirchberg teilgenommen. Zudem verfolgten mehrere hundert Personen die Konferenz für globale Entwicklungszusammenarbeit und eine zukunftsfähige Welt live über Youtube. Renommierte ExpertInnen wie Prof. Dr. Vandana Shiva aus Indien (Trägerin des World Livelihood Award/ Alternativer Nobelpreis), Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Ehrenpräsident des Club of Rome), Christine von Weizsäcker (Präsidentin des Netzwerks Ecoropa und Verhandlungsführerin in der Weltbiodiversitätspolitik), Prof. Dr. Ove Jakobsen aus Norwegen („Transformative Ecological Economics“), Prof. Dr. Dr. mult. h.c. Hartmut Vogtmann (Ehrenpräsident IFOAM – Organics International), global anerkannte AktivistInnen aus dem ökologischen und regenerativ ausgerichteten Landwirtschafts- und Ernährungssektor wie Janet Maro, Preisträgerin des „One World Award“ mit der Initiative „Sustainable Agriculture Tanzania“ sowie VertreterInnen der Bundesregierung (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), von Nichtregierungsorganisationen und Think Tanks, KirchenvertreterInnen sowie Bäuerinnen und Bauern trafen sich im Bauernschloss an der Jagst zu Key Note Speeches, Podiumsdiskussionen und Workshops.

Im Mittelpunkt stand das übergeordnete, langfristige Ziel des World Organic Forum – die Verankerung der 17 Ziele im ländlichen Raum und die Weiterentwicklung des Netzwerks der SDG Regionen. Die VertreterInnen dieser Regionen, in denen die „Sustainable Development Goals“ durch praktische, z.B. landwirtschaftliche Arbeit und Projekte an der Basis mit Leben gefüllt werden sollen, kommen einmal im Jahr auf Schloss Kirchberg zusammen, tauschen dabei ihr Fach- und Erfahrungswissen zur zukunftsfähigen Gestaltung der Welt aus und sollen sich inspirieren können, um die Gründung weiterer SDG Regionen in ihren Heimatländern anzuregen. „Wir müssen anfangen, auf lokaler Ebene zu ‚machen‘, das ist der beste Weg, um die SDGs umzusetzen“, sagte Janet Maro aus Tanzania „und dabei nicht nur auf Ideenkonzepte aus großen Gremien der westlichen Welt schauen, sondern indigenes Erfahrungswissen in Wert setzen.“ Vor dem Hintergrund der Hebelkräfte, die der ökologische Landbau zur praktischen Erreichung der SDGs bereithält und anlässlich des 50. Jubiläums von IFOAM - Organics International (Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen) war die Stiftung Haus der Bauern mit IFOAM für das V. World Organic Forum eine enge Partnerschaft eingegangen.

Zum Start des Forums wurde beim Festakt 50. Jahre IFOAM – Organics International bereits deutlich, was der ökologische Landbau und die „organisch-ganzheitliche, sozial inklusive Perspektive“ zu bieten hat für die Bekämpfung des Hungers, für sauberes Wasser, für ein ökosystemisch balanciertes Leben an Land und für Geschlechtergerechtigkeit, um nur einige der 17 Ziele zu nennen. Aufbauend auf Gabór Figeczkys (IFOAM - Organics International) Ausführungen, wie gut sich die Erreichung der SDGs mit der Einhaltung der festgelegten vier „Prinzipien des Ökologischen Landbaus“ - Prinzip der Gesundheit, der Ökologie, der Gerechtigkeit und der Sorgfalt - beschleunigen ließe, bekräftigte Rudolf Bühler, Bio-Bauer, Vorsitzender der Stiftung Haus der Bauern und Gastgeber des Forums: „Die ökologische Landwirtschaft ist um den Faktor vier ressourceneffizienter im Vergleich zu chemisch-industriellen Landwirtschaft, welche auf fossiler Energie basiert. Wir müssen die Erde in bäuerlichen Gemeinschaften ökologisch bewirtschaften, nicht agro-industriell verwirtschaften.“ Dass dies funktioniere, zeige man vor Ort bereits mit der Biomusterregion Hohenlohe.

  • © c_Akademie_Schloss_Kirchberg_Jan_Wagner_Soilify
Seine Majestät Osagyefuo Amoatia Ofori Panin aus Ghana bei seiner Rede, begleitet von seinen „Chiefs“

Ein hochrangiger Gast verlieh der Konferenz eine besondere verantwortungsethische Dimension. Seine Majestät Osagyefuo Amoatia Ofori Panin, König aus Ghana (Region Akyem Abuakwa) und extra mit Entourage angereist, verdeutlichte in seiner Rede: „Eine gesunde Natur bedeutet gesunde Menschen und einen gesunden Planeten. Wir haben die Verantwortung dafür von Gott in die Hand bekommen und sollten dies jenseits all unserer kulturellen Vielfalt demütig annehmen“, sagte der König, der ein starker Förderer der ökologischen Landwirtschaft und Gründer mehrerer Naturschutz- und Umweltstiftungen ist. Diesen Auftrag nehmen die Veranstalter ernst und richten ihren Blick bereits motiviert auf das VI. World Organic Forum 2023.

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