Menschenrechte
Beschwerde gegen Vergeber von Mikrokrediten
Menschenrechtsverletzung im Mikrofinanzsektor in Kambodscha
Die Ombudsstelle der International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbank-Gruppe, hat eine Beschwerde gegen sechs Mikrofinanzinstitutionen und Banken angenommen, die von der IFC finanziert werden. Ihnen werden Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen die Standards der IFC bei der Vergabe von Mikrokrediten in Kambodscha vorgeworfen. Die sechs Institutionen werden auch durch deutsche Entwicklungsbanken und private Investoren finanziert.
„Die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, welche durch Mikrofinanzierungen verursacht wurden, dauern bereits seit Jahren an. Wir hoffen, dass die in der Beschwerde enthaltenen detaillierten Informationen als Weckruf für die IFC dienen“, so Vuthy Eang, Geschäftsführer von Equitable Cambodia.
In der Beschwerdeschrift wird aufgezeigt, wie die IFC ihre Verpflichtung zur Durchführung von Sorgfaltsprüfungen und zur Überwachung von Mikrofinanzierungsprojekten vernachlässigt hat. Die Projekte führten zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Kinderarbeit und Verletzungen von Landrechten indigener Völker.
Sie bezieht sich auf Darlehen und Investitionen an folgende Finanzinstitutionen: ACLEDA, Hattha Bank, Sathapana, Amret, LOLC und Prasac. Gemeinsam decken diese Institutionen etwa 75 Prozent des Mikrokreditmarkts in Kambodscha ab. Sie erhielten in den letzten fünf Jahren von der IFC zusammen mehr als 400 Millionen US-Dollar.
Die Beschwerdeführer, die von der Menschenrechtsorganisation FIAN Deutschland unterstützt werden, fordern die unabhängige Beschwerdestelle der IFC auf, eine rasche, unabhängige Untersuchung der Schäden einzuleiten.