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Sonnenblumenölversorgung gefährdet

Ukraine deckt 86 Prozent der europäischen Importe

Bombardierte und blockierte Häfen, der Exportstopp sowie eine ausbleibende Neuaussaat für die diesjährige Ernte dürften dieses Jahr die Versorgung mit Sonnenblumenöl in Europa gefährden. Das befürchtet die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP). Die Ukraine ist der mit Abstand größte Lieferant für Sonnenblumenöl in die EU.

Im Wirtschaftsjahr 2020/21 wurden nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) insgesamt rund 1,7 Millionen Tonnen importiert, davon kamen 1,5 Millionen Tonnen und damit rund 88 Prozent aus der Ukraine. In der Saison 2019/20 hatte die Ukraine zwar einen geringeren Anteil an den EU-Importen, lieferte mit zwei Millionen Tonnen aber mehr als in der vergangenen Saison.

Im laufenden Wirtschaftsjahr importierte die EU-27 bis Ende Februar insgesamt rund 1,27 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl. 1,09 Millionen Tonnen davon stammten aus der Ukraine, was einem Marktanteil von 86 Prozent entspricht.

Sollten die Einfuhren aus der Ukraine angesichts des Exportstopps durch das Kriegsgeschehen nun vollständig ausbleiben, stünde die Europäische Union vor einem ernstzunehmenden Versorgungsproblem, betont die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). Sie fordert eine stärkere Fokussierung der Agrarpolitik auf die Resilienz der Lieferketten. Außerdem begrüßt sie die Ankündigungen im Anschluss an den informellen Agrarrat: den Anbau von Eiweißpflanzen auf Stilllegungsflächen und die Farm-to-Fork-Strategie mit Blick auf die Versorgungssicherheit zu prüfen. Die Farm-to-Fork-Strategie sollte auf eine nachhaltige Intensivierung statt einer Extensivierung der Agrarproduktion ausgerichtet werden.

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