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20 Jahre Bio-Siegel: Chance für Kunden und Bauern

Statement von Renate Künast und Harald Ebner zum Jubiläum am 5. September

Zum 20-jährigen Siegeljubiläum am 5. September haben Renate Künast, Begründerin des Bio-Siegels und Grünen-Sprecherin für Ernährungspolitik, und Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik bei den Grünen, ein Statement abgegeben. Trotz 16 Jahren Verhinderungspolitik der CDU habe das Siegel Bio in die Mitte der Gesellschaft geführt.

„Das Bio-Siegel ist eine grüne Erfolgsgeschichte. Mit einem Blick können Verbraucher:innen auf über 93.000 Produkten die Lebensmittel ohne Gentechnik und ohne Chemieeinsatz erkennen. Bio boomt und ist die genussvollste Art etwas für die eigene Gesundheit, das Klima und die Artenvielfalt zu tun. Zu Recht ist deshalb Bio in der Mitte der Gesellschaft angekommen – trotz 16 Jahren unionsgeführtem Agrarministerium.

Julia Klöckner und ihre Vorgänger:innen waren ambitionslos und blockierend und wenig interessiert an den betrieblichen Chancen einer Umstellung auf Bio. Gezielte Ausbaumaßnahmen, Investitionssicherheit für Betriebe bei der Umstellung, mehr Forschung im Ökolandbau? Fehlanzeige unter CDU/CSU! Dabei reicht die Menge der heimischen Ware längst nicht mehr aus, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen. Große Chancen für regionale Wertschöpfung und Bioversorgung werden links liegen gelassen. Wir Grüne wollen auch mit einer systematischen Ernährungswende in Kindergärten, Schulen, Kantinen und Mensen dafür sorgen, dass bald mindestens 30 Prozent der Anbaufläche in Deutschland ökologisch bewirtschaftet werden.

Dafür gibt es längst gute Konzepte. Die mit Ökobäuer:innen zusammen entwickelte ‚Zukunftsstrategie Landwirtschaft‘ ließ Julia Klöckner allerdings in der Schublade verstauben. Fatal, denn so fehlen planbare Absatzwege und Anreize zur Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung. Dass Julia Klöckner zudem immer wieder mit der Position der alten Agrarlobby liebäugelt, die sogenannte Neue Gentechnik zu deregulieren, gefährdet die Wahlfreiheit der Verbraucher:innen und den gesamten Ökolandbau.

Wir kämpfen dafür, dass Bio weiter wächst, der Ökolandbau gestärkt wird und Betriebe verlässlich planen und investieren können. Für mehr Wissenstransfer wollen wir einen Agrarforschungsschwerpunkt Ökolandbau und mehr Beratung für Betriebe. Schluss mit 16 Jahren Verhinderungspolitik: Die Chance für eine echte Agrarwende und mehr Ökolandbau ist jetzt.“

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