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Kommentar

Bio ist Bio – europaweit

Marcus Wewer kommentiert Aussage des Bundeslandwirtschaftsministers

In einem Interview mit der Bild-Zeitung hat Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer infrage gestellt, ob Bio-Produkte aus anderen Ländern, wie etwa Bio-Orangen, wirklich Bio seien, er könne dies nur für aus Deutschland kommende Bio-Produkte garantieren. „Auf das in der Europäischen Union gültige Bio-Siegel ist Verlass“, betont dagegen Marcus Wewer, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen.

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher können darauf vertrauen, dass alle in Deutschland als Bio oder Öko angebotenen Lebensmittel tatsächlich Bio sind!“, stellt Wewer fest. „Die EU-Öko-Verordnung gilt für alle in Europa hergestellten Bioprodukte und eben auch für Bio-Orangen aus Spanien. Auch die in die EU importierten Bio-Lebensmittel, wie Kaffee, Tee, Reis oder Kokosprodukte, werden nach den gleichen Bedingungen geprüft“.

Die europäische Bio-Gesetzgebung wurde bereits 1991 eingeführt und ist eine der umfassendsten Sicherungssysteme für Lebensmittel. Sie gilt für die Landwirtschaft, die Verarbeitung und Herstellung von Lebensmitteln sowie den Handel.

Um Bio in Europa sicher zu erkennen, wurde 2010 das grüne Sternenblatt als EU-Bio-Logo verpflichtend eingeführt. Alle Bio-Produkte müssen damit in Europa gekennzeichnet sein. Auch das BMLEH wirbt auf seiner Website für die Glaubwürdigkeit des EU-Bio-Logos.

Über die Einhaltung der Bio-Gesetze wacht in Deutschland die BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft), also die zentrale Umsetzungsbehörde des Bundeslandwirtschaftsministers. Die BLE ist für das Kontrollsystem aller Bio-Produkte verantwortlich, ob aus Deutschland, der EU oder der Welt.

„Bioprodukte haben sich auch deshalb im Markt so gut etabliert, weil das Zertifizierungssystem Vertrauen und Transparenz schafft. Bio ist Bio, ob im Hofladen beim Biobauern, im Bioladen oder im Supermarkt“, versichert Wewer.

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