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Alb-Gold fördert Biodiversität
Hartweizenanbau mit Mehrwert

Der schwäbische Nudelhersteller Alb-Gold will die Biodiversität auf den Äckern seiner Landwirte voranbringen. Die Pilotphase des Projekts ‚Biodiversitätsförderung im Hartweizenanbau‘, das er 2018 initiierte, wurde jetzt abgeschlossen. Ab dem nächsten Jahr sollen alle Vertragslandwirte in einem Umfang von zehn Prozent ihrer Hartweizenanbaufläche Biodiversitätsmaßnahmen durchführen.
Landwirt Andreas Gerner baut seit drei Jahren Hartweizen für Alb-Gold in Unterfranken an. Neben seinem Beitrag zur Lebensmittelsicherung sieht er sich nach eigener Aussage auch als einer von vielen „landwirtschaftlichen Großflächendesignern“. Denn sein Handeln übe einen entscheidenden Einfluss auf Umwelt und Natur aus.
Gerner experimentiert gerne. Er weiß, dass eine mehrjährige Fruchtfolge für die Qualität und den Erhalt des Bodenklimas unbedingt notwendig ist. Im Zuge eines Anbauversuchs mit Soja hat er festgestellt, dass die proteinreiche Bohne eine ausgezeichnete Vorfrucht für Hartweizen ist, und versucht jetzt, mehr Soja anzubauen. Nicht nur wegen des Nudelweizens, sondern auch um seinen Teil zur Schonung des Klimas beizutragen. Denn mit jeder Tonne deutschem Soja wird ein Teil des tropischen Regenwalds vor Abholzung geschützt. Knapp 100 Patenschaften für seine Soja-Flächen hat er bereits vergeben.
Mehrjährige Blühflächen und die Extensivierung von einzelnen Ackerflächen sind die beiden Maßnahmen die Gerner umsetzen muss, um Hartweizen an Alb-Gold liefern zu dürfen. Dieser wiederum honoriert die Leistungen seiner Landwirte mit einer Qualitätsprämie, die im Rahmen des Unternehmensprogramms ‚Biodiversität im Hartweizenanbau‘ gezahlt wird. Damit setze man privatwirtschaftlich bereits um, was die Zukunftskommission Landwirtschaft nach der nächsten Bundestagswahl von der Politik erwartet: Die Förderung der Gemeingüter Klima, Umwelt, Artenreichtum und Tierwohl.
Im Projekt ‚Biodiversitätsförderung im Hartweizenanbau‘ hat Alb-Gold Biodiversitätsmaßnahmen in einem Katalog zusammengestellt und auf verschiedenen Betrieben praktisch erprobt. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu messen, wurde parallel dazu ein Monitoring durch das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) durchgeführt. 2020 ging das Projekt als einer der Gewinner beim Landeswettbewerb ‚Baden-Württemberg blüht‘ hervor.