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Litauen

Echte Nachhaltigkeit

Der nächste Schritt in der Lebensmittelindustrie

Beispiel 1: AUGA-Gruppe

Beispiel 2: Ekofrisa

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AUGA-Gruppe

Laut der litauischen AUGA-Gruppe,
dem größten vertikal integrierten Bio-Lebensmittelunternehmen in Europa, reicht es nicht aus, umweltfreundliche Produkte herzustellen. Die Unternehmen müssen noch weiter gehen. So entwickelt die AUGA-Gruppe verschiedene Projekte in Bezug auf Nachhaltigkeit, wie z. B. mit Biomethan betriebene Landmaschinen. Ein anderes Projekt ist eine spezielle Futtermitteltechnologie, um die Auswirkungen von Futtermitteln auf die Verdauung von Nutztieren zu messen. Und eine regenerative Fruchtfolge, bei der Getreide durch Leguminosen ersetzt wird, kann Kohlenstoff und Stickstoff fixieren.

"Die Menschen haben ein Bedürfnis nach Nachhaltigkeit. Wir haben festgestellt, dass die Pandemie diesen Trend noch verstärkt hat. Es ist sehr wichtig, auf die Landwirtschaft selbst zu achten, die zusammen mit der Forstwirtschaft 23 Prozent der Gase produziert, die den Treibhauseffekt verursachen", sagt Laurynas Miškinis, Leiter der Forschung und Entwicklung für Bio-Produkte und Handel bei der AUGA-Gruppe. Das Ziel ist es, bis 2030 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, das keine Treibhausgase produziert.

"Heute besteht eine unserer Lösungen darin, organische Produktionsabfälle wiederzuverwenden. Wir verwenden auch umweltfreundliche minimale Bodenbearbeitung (min-till) für fast 100 Prozent unserer Arbeitsflächen. Darüber hinaus wird für alle unsere Gebäude Ökostrom eingesetzt", teilte Laurynas Miškinis mit. Das Unternehmen ist sich bewusst, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen und strebt daher nach noch innovativeren und nachhaltigeren Anbautechnologien. Um ein landwirtschaftliches Technologieunternehmen (AGTECH) zu werden, arbeitet die AUGA-Gruppe an mehreren Projekten. 

Das erste Projekt ist die Entwicklung von biomethanbetriebenen Landmaschinen und die Nutzung von Biogas, die es Landwirten ermöglichen, ohne fossile Brennstoffe zu arbeiten. In diesem Kreislauf wird die Gülle sowohl zur Düngung als auch als Quelle für die Biokraftstoffproduktion genutzt. Das zweite Projekt ist eine spezielle Futtermitteltechnologie, die den Einfluss von Futtermitteln auf die Verdauung von Nutztieren messen wird. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine regenerative Fruchtfolge, wobei Getreide durch Leguminosen ersetzt wird, die die Fähigkeit haben, Kohlenstoff und Stickstoff zu fixieren.

Die AUGA-Gruppe exportiert in 37 Länder, darunter auch nach Deutschland. Dorthin gehen vor allem Getreide und Molkereiprodukte. Ein vielversprechendes neues Produkt sind Bio-Fertigsuppen. Sie sind vegan und glutenfrei.

Ekofrisa

Ein weiteres gutes Beispiel aus Litauen ist die Firma Ekofrisa, einer der wichtigsten Getreideproduzenten im Baltikum. Ekofrisa stellt nicht nur brandneue Bio-Snacks für den deutschen Markt her, sondern verwendet die übrig gebliebenen Buchweizenschalen auch zum Füllen von Kissen und zum Heizen des Fabrikgebäudes.

"Wir heizen unser Fabrikgebäude, indem wir die Buchweizenschalen verbrennen", erklärt Firmenchefin Lina Dužinskienė. "Dieselbe Energiequelle wird auch für den Betrieb unserer Maschinen genutzt. Außerdem nutzen wir Solarenergie aus unseren eigenen Kraftwerken." Die große Herausforderung für Ekofrisa ist es, innovative Lösungen zu finden, um die maximale Menge an Abfall zu recyceln. "Übrig gebliebene Buchweizenschalen werden zum Beispiel als Füllung für Kissen und Matratzen verkauft", sagt Lina Dužinskienė. "Wir verkaufen sie auch als Mulch, der von Gärtnern verwendet werden kann. Unsere aktuellste Idee ist es, sie zu kompostieren, um den Boden zu düngen."

Lina Dužinskienė fügt hinzu, dass die Qualität des Buchweizens zweifelsohne vom Fachwissen der Landwirte abhängt. Deshalb schult Ekofrisa die Bauern gezielt in biologischen Techniken. Ihrer Meinung nach ist der Boden in Litauen, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, sehr gut für diese Art von Getreide geeignet. Deshalb ist Litauen unter den Top 10 der Länder, die Buchweizen produzieren und exportieren.

Insgesamt werden 82 Prozent der Produktion exportiert. Hauptsächlich handelt es sich dabei um unverarbeitete Produkte. Einige Abnehmer verkaufen die Ekofrisa-Produkte auch unter ihrem eigenen Markennamen. Ebenso werden Buchweizen-Snacks wie Müsli oder Bio-Riegel auf dem deutschen Markt angeboten und sind online bei Amazon zu finden. Ein neues Produkt namens "Hungerkiller" ist eine Pulvermischung, ein Nahrungsersatz für Eilige.

 

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