Außer-Haus-Verpflegung
BioBitte trifft Bio-Musterregion Ravensburg
Initialveranstaltung gibt Impulse zu mehr Bio in der AHV
Bei einer digitalen Initialveranstaltung der bundesweiten Initiative BioBitte und der Bio-Musterregion Ravensburg kamen am vergangenen Mittwoch rund 30 Mitarbeiter aus Verwaltungen, Kreis- und Gemeinderäten sowie Küchenleitungen aus dem Landkreis Ravensburg zusammen. Im Fokus stand die Frage, wie sich der Anteil der eingesetzten Bio-Lebensmittel in den Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) des Landkreises auf 50 Prozent erhöhen lässt.
Der Landkreis Ravensburg gehört zu den vier ersten Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg und hat mit rund 17 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Trotz vorhandener Produktions- und Verarbeitungsbetriebe ist der Einsatz von Bio-Produkten in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung bisher wenig verbreitet. Damit sich dies ändert, wird der Ravensburger Kreistag Ende April über einen Antrag entscheiden, der Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung in Trägerschaft des Landkreises verbindliche Bio-Anteile vorschreibt.
Mit Impulsvorträgen und Diskussionsrunden gab die BioBitte-Initialveranstaltung den Verantwortlichen vor Ort im Vorfeld dieser Entscheidung Informationen zum Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der AHV an die Hand und schaffte Raum für Gespräche und Vernetzung.
Kathrin Seidel von der Öko-Modellregion Paartal bewies in ihrem Impulsvortrag, dass BioBitte gute Starthilfe leisten kann und teilte ihre Erfahrungen. Im Sommer 2020 hatte BioBitte dort ebenfalls eine Initialveranstaltung durchgeführt. Nur vier Monate später fasste der Kreistag Aichach-Friedberg Beschlüsse für verbindliche Bio-Anteile.
„Die BioBitte-Veranstaltung in Ravensburg kam genau zum richtigen Zeitpunkt für die richtige Zielgruppe“, schlussfolgerte Andreas Greiner vom Veranstalter und BioBitte-Regionalpartner Ökonsult. Es sei erkennbar geworden, dass es auch in einer Region mit viel Öko-Landbau und stark aufgestellten Betrieben immer noch Potenziale in den regionalen Wertschöpfungsketten gibt.
Die Initiative ‚Bio Bitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen‘ wird im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt. Sie will Entscheidungsbefugten aus Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Verzehreinrichtungen Möglichkeiten aufzeigen, wie der Einsatz von mehr Bio in der AHV öffentlicher Küchen angestoßen und vorangetrieben werden kann.