Markt

Bio boomt weiter

Öko-Barometer 2020 zeigt neues Bewusstsein bei Verbrauchern

Im Pandemie-Jahr 2020 haben Verbraucher bewusster und gezielter eingekauft. Dabei haben sie einen höheren Wert auf Regionalität und ökologische Produktion gelegt. Besonders beim Einkauf von Eiern und Fleisch griffen sie verstärkt nach Bio-Produkten. Dies belegen die aktuellen Zahlen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegebenen Öko-Barometers.

Die Ergebnisse bestätigen den langfristigen Wachstumstrend des Bio-Marktes. So gaben 37 Prozent der Befragten an, regelmäßig Bio-Produkte zu kaufen. Knapp 90 Prozent greifen zumindest gelegentlich zur Bio-Variante. Dabei ist die Nachfrage nach Eiern, Obst und Gemüse am höchsten, gefolgt von Kartoffeln, Milchprodukten sowie Fleisch- und Wurstwaren.

Bei Bio-Eiern stieg der Anteil der Befragten, die angaben, diese Produkte „ausschließlich“ oder „häufig“ zu kaufen, auf 74 Prozent – 2019 waren es noch 66 Prozent. 50 Prozent gaben zudem an, bei Fleisch- und Wurstwaren häufig zu Bio zu greifen – dies waren 2019 noch 42 Prozent.

Als Hauptbeweggründe für den Bio-Einkauf wurden eine artgerechte Tierhaltung, möglichst naturbelassene Lebensmittel sowie die Unterstützung regionaler Betriebe genannt. Die Konsumenten informieren sich aus eigener Initiative und sehen beim Kauf von Bio-Produkten Aspekte wie den Schutz von Umwelt, Klima und Tieren sowie faire Produktions- und Handelsbedingungen als Vorteile.

Corona verstärkt diese Tendenzen offenbar weiter: Es wird mehr Zuhause selbst gekocht und häufiger regional sowie biologisch eingekauft, was viele der Befragten auch nach Ende der Pandemie beibehalten möchten. Die Nachfrage nach Bio wird demnach weiter steigen. Für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind weiterhin die Supermärkte entscheidend, in denen neun von zehn der Befragten einkaufen – gefolgt von Discountern mit 68 Prozent.

Das Öko-Barometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seit 2002 regelmäßig in Auftrag gegeben und ist fester Bestandteil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft. Es ist eine repräsentative telefonische Umfrage zum Konsum von Biolebensmitteln. Die aktuelle Studie wurde von infas von Ende Juli bis Ende August 2020 durchgeführt. Für die Ergebnisse wurden insgesamt 1.011 Interviews ausgewertet.

Lena Renner
 

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