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Bio-Markt

22 Prozent mehr Bio-Umsatz in Deutschland

Der deutsche Bio-Einzelhandel wuchs 2020 auf fast 15 Milliarden Euro Umsatz

Diana Schaack von der AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH) stellte gestern auf der Biofach die Biomarktzahlen für 2020 vor. Danach gaben die Deutschen im Corona-Jahr 2020 eine Rekordsumme von fast 15 Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel aus, was einer Steigerung von 22 Prozent entspricht. Direkt- und Online-Vermarktung erfuhren einen besonderen Zuwachs.

Ungefähr doppelt so stark wie der gesamte Lebensmittelmarkt legt der Bio-Markt 2020 zu und erhöhte seinen Anteil am Gesamtmarkt auf vorläufig geschätzte 6,4 Prozent. Begleitet wurde das Marktwachstum von einer Flächensteigerung um 5,3 Prozent auf 1,6 Millionen Hektar Biofläche sowie einer positiven Höfeentwicklung um 3,8 Prozent und 1.303 Höfe.

Den stärksten Boom gab es in der Online- und Direktvermarktung – bei Hofläden, Online-Shops, Wochenmärkten, Reformhäusern, Bäckereien und Metzgereien. Zusammen erzielten sie mit Bio-Produkten um 35 Prozent höhere Umsätze als im Vorjahr. Im Corona-Jahr vermieden viele Kunden den Gang in Geschäfte, sodass sich die Umsätze des Online-Handels fast verdoppelten. Direktvermarkter konnten den Verbraucherwunsch nach vertrauenswürdigen, regionalen Lebensmitteln in der Pandemiezeit am besten erfüllen und legten um knapp 30 Prozent zu.

Am meisten zum Wachstum beigetragen hat wie in den Vorjahren der LEH mit einer Steigerung von 22 Prozent auf insgesamt 9,05 Milliarden Euro. Damit hält er seinen Anteil am Bio-Markt von 60 Prozent. Die Discounter blieben weit hinter den Vollsortimentern zurück, die von den Verbrauchern während der Corona-Krise am meisten aufgesucht wurden, um ihre Einkäufe in möglichst wenigen Geschäften erledigen zu können.

Der Naturkostfachhandel erfuhr mit Hilfe von Stammkundschaft und Neukunden ein Umsatzplus von 16,4 Prozent. Insgesamt steigerten die Bio-Fachhändler ihren Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken auf 3,7 Milliarden Euro, womit sie allerdings zwei Prozentpunkte ihres Marktanteils auf 25 Prozent verloren.

Bei den Produktgruppen legten Geflügel mit 73 Prozent und Fleisch mit 55 Prozent am meisten zu, gefolgt von Mehl (54 Prozent) und Öl (32 Prozent). Diana Schaack führt diese Steigerung auf die erhöhte Bereitschaft in der Corona-Krise zurück, sich "auch mal was Gutes zu gönnen“ sowie selbst zu Hause zu kochen und zu backen. Auch der Vegan-Trend setzte sich weiter fort und führte zu einem Zuwachs bei Milchalternativen um 55 Prozent.

Die Bio-Preise stiegen am stärksten bei Obst und Gemüse (6,9 und 8 Prozent) und bei Geflügel (5,1 Prozent). In anderen Warengruppen blieben sie stabil oder gingen sogar zurück. Das Umsatzwachstum resultiert laut Diana Schaack also fast ausschließlich aus größeren Verkaufsmengen und nur wenig aus Preissteigerungen.

Lena Renner

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