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Agrarmodell

„Klöckner muss Umbau der Landwirtschaft voranbringen“

Der Deutsche Bauernverband hat eine unterdurchschnittliche Ernte zu beklagen. Grünen-Politiker und Bio-Bauer Friedrich Ostendorff fordert eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaft und kritisiert Julia Klöckner.

Die Erntebilanz des Deutschen Bauernverbands verzeichnet im dritten Jahr in Folge ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Allein bei der Getreideernte sind es zwei Millionen Tonnen weniger als in den vergangenen Jahren und damit fast fünf Prozent. Grünen-Politiker Friedrich Ostendorff sieht darin einen Beweis dafür, dass das industrielle Agrarmodell mit erheblichen, drastischen Nachteilen und Gefahren für die Gesellschaft und die Landwirtschaft selbst verbunden sei.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe sich in der Vergangenheit hartnäckig geweigert, Impulse aus der Gesellschaft und anderen Ressorts zu berücksichtigen, wenn es um dringend benötigte Veränderungen im Agrarsektor ging. Das gehe nun zu Lasten aller – auch der konventionell wirtschaftenden Bauern. Die Landwirtschaft brauche deshalb eine umfassende Neuausrichtung auf Qualität, lokale Vielfalt und Wertschöpfung in den Betrieben.

Dies funktioniere nur mit einer radikalen Dezentralisierung der Verarbeitung und einer strikten Regionalisierung der Produktion. Um den zahlreichen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen, bräuchten die Betriebe eine langfristige Zukunftsperspektive. Eine verbindliche Vereinbarung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft darüber, wie eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft 2030 und 2040 aussehen kann, sei dringend vonnöten.

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