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Tag des kleinbäuerlichen Widerstandes

Ernährungssouveränität durch Kleinbauern-Förderung

Zum 17. April, dem Internationalen Tags des kleinbäuerlichen Widerstands, haben 49 Organisationen und Wissenschaftler sich in einem Offenen Brief an die EU-Kommission gewendet. Ziel ist, die durch den SARS-CoV-2-Virus ausgelöste Krise dafür zu nutzen, die Diskriminierung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu beseitigen. 

Schon vor der Corona-Krise habe sich die globale Ernährungssituation verschlechtert, nun gäbe es laut Expertengruppe des UN-Welternährungsrats (CFS) deutliche Anzeichen dafür, dass sich die Corona-Pandemie zu einer Welternährungskrise ausweitet.

FIAN fordert darüber hinaus Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, das Anliegen der Organisationen im EU-Rat zu unterstützen. Insbesondere fordern die Organisationen die Umsetzung der UN-Kleinbauernerklärung (UNDROP) sowie eine darauf basierende Änderung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Die Menschenrechtsorganisation FIAN International (FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk) fordert darüber hinaus Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, das Anliegen der Organisationen im EU-Rat zu unterstützen. Insbesondere fordern die Organisationen die Umsetzung der UN-Kleinbauernerklärung (UNDROP) sowie eine darauf basierende Änderung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU.

Deutschland wird im Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Dann steht auch die Entscheidung über die Strukturen der nächsten Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik an. Kleinbäuerliche Organisationen wehren sich gegen die bisherigen Förderkriterien, welche einseitig große Betriebe bevorzugen und soziale und ökologische Kriterien außer Acht lassen.

Freihandelsabkommen begünstigen aktuell die Agrarindustrie, die zum Beispiel durch Soja-Importe Fleisch kostengünstiger produzieren kann als kleinbäuerliche Höfe. Durch Landgrabbing für Plantagen werden ländliche Gemeinden in Ländern des globalen Südens oftmals ihrer Existenz beraubt. Durch die Abholzung von Wäldern, die Zerstörung von Mooren und die Emissionen beim Transport wird die Klimaerhitzung zusätzlich verstärkt; diese führt für viele kleinbäuerliche Betrieben in Europa zu Ernteverlusten und bringt Höfe in Existenznot.

Weitere Infos: Offener Brief an die EU-Kommission

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