Messe
Geflügelfleisch ohne schlechtes Gewissen
Die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) und die Bruderhahn Initiative Deutschland e.V. (BID) stellen im Organic Market der Anuga 2019 hochwertige Bio-Geflügelfleisch-Produkte von Bruderhähnen und ökologisch gezüchteten Zweinutzungshähnen vor.
Das Thema Henne und Hahn hat gegenwärtig in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert und Verbraucher fragen nicht erst seit dem Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zum Kükentöten verstärkt nach Eiern, für die keine Bruderküken sterben mussten. So sind Eier mit dem Bruderhahn-Mehrwert im Bio-Handel gut angekommen. Hingegen hat das Bruderhahnfleisch seinen festen Platz in den Läden noch nicht gefunden. Zu einer ethischen und ganzheitlichen Lebensmittelerzeugung gehört neben den Eiern aber auch das Fleisch der Hähne.
Um den Zusammenhang zwischen Henne und Hahn und die Bedeutung des Zweinutzungshuhns für eine konsequent ökologische Eier- und Geflügelerzeugung nachhaltig ins Bewusstsein der Händler und Verbraucher zu bringen, sind die Ökologische Tierzucht und die Bruderhahn Initiative Deutschland auf der diesjährigen Anuga vertreten. Im Rahmen des Organic Market präsentieren sie eine Auswahl hochwertiger Bio-Geflügelfleisch-Produkte von Bruderhähnen und ökologisch gezüchteten Zweinutzungshähnen verschiedener Erzeuger. Von der feinen Fenchelsalami über Burger Patties bis zum ganzen Bruderhahn.
Bruderhahnfleisch hat viel Geschmack und ist etwas fester als gewöhnliches
Hähnchenfleisch. Es lässt sich sowohl als klassischer Festtagsbraten, als gebratene Keulen oder Flügel verwenden, oder auch zu leckeren Fleischgerichten wie Coq au Vin, Frikassee, Gulasch, Geschnetzeltes usw. verarbeiten.
Erkennbar sind Produkte von Partnern der Bruderhahn Initiative am magentafarbenen BID-Siegel, Hahnenfleisch von Rassen der Ökologischen Tierzucht erkennt man an der Kennzeichnung ,Aus ökologischer Züchtung‘.
Die Bruderhahn Initiative Deutschland e.V. setzt sich seit 2012 erfolgreich für das Ziel ein, die unethische Praxis der nutzlosen Tötung der männlichen Küken zu beenden. Dies geschieht durch die Aufzucht der Hähne, um neben den Eiern auch Fleisch zu erzeugen, welches ein wertvolles Lebensmittel für Kenner und Genießer darstellt. Als aktive Übergangslösung wird der ökonomische Nachteil, der durch die Aufzucht der Bruderhähne entsteht, weil diese im Vergleich zu Masthähnchenrassen weniger Fleisch ansetzen, auf die Eier umgelegt. Jedes BID-Ei wird mit einem Zuschlag von vier Cent verkauft. Diese vier Cent werden für die Aufzucht der Bruderhähne und deren Vermarktung verwendet.
Langfristiges Ziel ist aber die Züchtung und Etablierung ökologischer Geflügelrassen für eine authentische und unabhängige ökologische Landwirtschaft. Dazu wurde im Jahr 2015 die Ökologische Tierzucht gGmbH gegründet. Um der bisherigen Hühnerzucht weniger Konzerne, deren Zuchtziele nicht auf den Ökolandbau ausgerichtet sind, etwas entgegenzusetzen, entwickelt die ÖTZ Zweinutzungsrassen, deren Hennen etwas weniger Eier legen und deren Hähne genug Fleisch ansetzen.
Grundsätze der ökologischen Züchtung sind nicht Gewinnmaximierung und Leistungssteigerung, sondern artgerechte Haltung, Ressourcenschutz und die Selbstbestimmtheit der Landwirte. Mit den Rassen ,Coffee‘ und ,Cream‘ bietet die ÖTZ bereits zwei klassische Zweinutzungshühner an.
Inga Günther
http://www.bruderhahn.de
http://www.huhn-von-morgen.de
http://www.oekotierzucht.de
http://www.das-oekohuhn.de
Halle 5.1, F001
Di, 8. Okt. 19, 16:00 Uhr
Bruderhahn Initiative Deutschland
Projekte um Bruderhähne zeigen, wie zusammen mit dem Einzelhandel Geflügelfleisch ohne schlechtes Gewissen für Verbraucher angeboten werden kann.
Referentin: Inga Günther, Ökologische Tierzucht gemeinnützige GmbH
Alle Vorträge im Magazin ab Seite 72