Hohenlohe
Hohenlohe wird neue Bio-Musterregion
Stuttgart, 05.02.2019 | Im zweiten Anlauf hat’s geklappt: Hohenlohe wird Bio-Musterregion. Das hat die Landesregierung am Dienstag in Stuttgart mitgeteilt. Walter Döring, ehemaliger FDP-Landeswirtschaftsminister und Koordinator der neuen Bewerbung, wertet den Zuschlag als großen Erfolg für Hohenlohe: „Das wird die Region auf Jahre hin voranbringen“.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Bio-Musterregionen drei Jahre lang mit jeweils bis zu 100 000 Euro. Rainer Kubach, Bioland-Landwirt aus Langenbeutingen, hofft, dass der Status als Bio-Musterregion weitere Bauern motiviert, auf Bio umstellen. Im Südwesten liegt der Anteil der ökologisch wirtschaftenden Betriebe laut Agrarministerium bei 10,2 Prozent; 11,7 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Land werden ökologisch bewirtschaftet.
Neben der Region Hohenlohe/Schwäbisch Hall sind die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zusammen mit der Stadt Freiburg, der Landkreis Ludwigsburg zusammen mit der Landeshauptstadt Stuttgart, der Landkreis Biberach sowie der Neckar-Odenwald-Kreis zu Bio-Musterregionen ernannt worden. 2018 sind bereits vier Bio-Musterregionen gestartet: der Kreis Ravensburg, Konstanz/Bodensee, der Enzkreis und Heidenheim mit Ostalbkreis-Gemeinden.
Hinter der erfolgreichen Bewerbung aus Hohenlohe, überschrieben mit Bio-Heimat Hohenlohe, steht ein breites Bündnis von mehr als 60 Akteuren. Auf Initiative der Stiftung Haus der Bauern haben die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH), Ökoverbände wie Bioland und Demeter, Unternehmen, gastronomische Betriebe, die Landkreise Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Bauernverband und Landfrauen in einer mehrmonatigen Findungsphase Ideen gesammelt.
Zentrale Projekte sind unter anderem das Gütesiegel Hohenloher Bio-Sterne und ein Ausbildungsgang mit einer Zusatzqualifikation Ökologischer Landbau. Außerdem soll der Fokus auf ökologische Außer-Haus-Verpflegung gelegt werden.
Ein hauptamtlicher Regionalmanager soll sich um die Umsetzung der einzelnen Projekte kümmern, vernetzen und beraten. Weitere ehrenamtliche Mitglieder sollen ein Koordinator, ein Vertreter der Stiftung Haus der Bauern, Vertreter der Landkreise, der regionalen Gastronomie, der Verbraucherzentrale, eines Umweltverbandes, der Erzeuger und der Landfrauen sein. Der Sitz des Regionalmanagements wird auf Schloss Kirchberg eingerichtet. „Die Entscheidung für den Sitz ist einstimmig gefallen“, sagt Christoph Zimmer von der Akademie Schloss Kirchberg.