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Agrarpolitik

CDU will Agrarwende rückwärts durchsetzen

CDU will Agrarwende rückwärts durchsetzen

In einer Pressemitteilung vom 25.4.16 fordert die CDU das Agrarministerium in Baden Württemberg für sich und verkündet sogleich, „dass es eine Kursänderung im Ministerium Ländlicher Raum geben müsse“. 

Mit Kursänderung sind wohl Weltmarktorientierung und Agrarindustrie, Förderung der Gentechnik, Zulassung von krebserregenden Pestiziden wie Glyphosat und Heruntersetzen der Tierwohlstandards gemeint. Einhergehend mit Dumpingpreisen auf Weltmarktniveau wäre dies das Ende vieler bäuerlicher Familienbetriebe im Südwesten Deutschlands.

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall als auch die im Bündnis Lebensmittel ohne Gentechnik Baden-Württemberg organisierten Umwelt-, Naturschutz-, Tierschutz-  und Verbraucherverbände fordern stattdessen eine Fortsetzung der neu ausgerichteten und zukunftsfähigen Agrar- und Umweltpolitik im Lande und weist das Begehren der CDU und der ihr nahestehenden Agrar- und Food-Industrie mit Nachdruck zurück!

Das Agrar-, Umwelt- und Verbraucherministerium darf nicht den reaktionären Kräften innerhalb der CDU überlassen werden, welche bereits jetzt im Vorfeld der Regierungsbildung die Rückkehr zu mehr Chemie auf den Feldern, die Förderung der Gentechnik und der Agrarindustrie, die Exportorientierung zu Weltmarktpreisen und Absenken von Umweltstandards fordern.

Dies wäre das Aus für viele bäuerliche Familienbetriebe, welche noch immer unter der verfehlten CDU-Agrarpolitik der vergangenen 20 Jahre zu leiden haben. Sie würden um ihre Zukunftsperspektiven beraubt. 

Stattdessen muss die erfolgreiche Agrar-, Umwelt- und Verbraucherpolitik der vergangenen Legislaturperiode ihre Fortsetzung finden, und die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte bäuerliche Landwirtschaft im Südwesten müssen erhalten bleiben. Bäuerliches Wirtschaften anstatt Agrarindustrie, gesunde Lebensmittel aus umweltgerechter Erzeugung, ländliche Regionalentwicklung anstatt Weltmarktorientierung, Förderung von Lebensmittelhandwerk, Erzeugergemeinschaften und Verbraucherschutz statt Food-Industrie.

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