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Erster Hohenloher Bauerntag ein Riesenerfolg

Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) feiert mit rund 1000 Landwirten, Bürgern und Politprominenz in Wolpertshausen das bäuerliche Fest Lichtmess.

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Rund 1000 Bauern und Bürger sind dem Aufruf zum Fest an Lichtmess gefolgt.

„Hohenloher Bauern und Bäuerinnen haben Zukunft“: Unter diesem Motto haben beim ersten Hohenloher Bauerntag in Wolpertshausen (Kreis Schwäbisch Hall) rund 1000 Landwirte und Bürger gemeinsam zünftig mit Blasmusik und Vesper das traditionelle Fest Lichtmess gefeiert.

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Landwirtschaftsminister Alexander Bonde würdigt beim ersten Hohenloher Bauerntag die Leistungen der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.

„Qualität muss vom Bauern kommen und nicht vom Lebensmittel-chemiker“, stellte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Grüne) programmatisch zu Beginn seiner kämpferischen Rede in der überfüllten Halle klar: „Deshalb sind wir stolz darauf, dass wir Bündnispartner haben wie die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft.“

Sie sei ein Aktivposten fürs Land und ein Musterbeispiel für erfolgreiche Landwirtschaft: „Ihnen ist es gelungen, regionale Märkte mit regionalen Qualitätsprodukten zu erschließen.“ Die Verbraucher wollten mehr Regionalität und Qualität, keine austauschbaren Produkte vom Weltmarkt. In diesem Sinne habe die Landesregierung in Brüssel gut verhandelt und mehr EU-Geld nach Baden-Württemberg geholt: „Damit fördern wir die bäuerliche Landwirtschaft.“

„Dieser alternative Bauerntag ist überfällig“, schloss sich Rezzo Schlauch, Hohenloher Urgestein und Ur-Grüner seinem Parteifreund an. Es gelte, eine neue Standortbestimmung für die Landwirtschaft vorzunehmen: „,Wachsen oder weichen’, der Programmsatz, den der Bauernverband gebetsmühlenhaft seinen Mitgliedern eingetrichtert hat, müsste heißen: wachsen und weichen.“ Agrarexporte führten die heimischen Bauern ins Aus: „Wenn unsere Landwirtschaft in den Weltmarkt geht, kommt sie darin um – und das müssen wir verhindern!“, rief er den Versammelten zu.

Harald Ebner, grüner Bundestagsabgeordneter, kritisierte in seinem Grußwort den so genannten Freihandel und Abkommen wie TTIP, die der Umwelt wie der Landwirtschaft schadeten. Der Hohenloher Bauerntag unter dem Motto „Schluss mit Jammern“ sei ein Aufruf ganz in alter Strempferscher Manier, verglich Ebner die Erzeugergemeinschaft mit der Bauernschule Hohenlohe.

Auch Katrin Heinritz, Vorsitzende des CDU-Kreisverbands, würdigte die Leistungen der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft: „Hut ab, Respekt vor Ihrer Leistung!“ Sie forderte aber auch, künftig mit einer Stimme die Interessen der Bauernschaft in Hohenlohe zu vertreten. Der SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou erinnerte an die vielen Leistungen und Veranstaltungen, die die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft im Lauf der mehr als 30 Jahre auf die Beine gestellt hat. „Marketing, das kann Rudolf Bühler auf jeden Fall“, sagte der SPD-Mann, „davon kann ich in meinem Wahlkampf nur lernen.“

Zur Einstimmung hatte Willi Mönikheim, Landesbauernpfarrer im Unruhestand, die Andacht in Hohenloher Mundart gestaltet: „Was seid ihr Menschen doch für Ochsen“, rief er und forderte die Verbraucher auf, angemessene Preise für Lebensmittel zu bezahlen. Die Bauern wiederum sollten sich von Widerständen nicht so schnell aus dem Konzept bringen lassen:  „Mir hat immer gefallen, dass die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft da eigene Wege gegangen ist.“ Rudolf Bühler und seinen Mitstreitern bescheinigte er eine gehörige Portion Hohenloher Schlitzohrigkeit.

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Alte und neue Trachten stehen für bäuerliche Tradition, dankt Rudolf Bühler den so gekleideten Frauen.

„Gemeinsam sind wir stark“, stellte BESH-Gründer Rudolf Bühler in der Begrüßung fest. Schon mehr als 30 Jahre kämpfe die bäuerliche Selbsthilfegruppe für eine gute Zukunft der Hohenloher Bauern. „Wir müssen gesunde und hochwertige Lebensmittel erzeugen“, forderte er, „Hohenlohe ist die Kornkammer Baden-Württembergs.“ Nur im Schulterschluss mit den Bürgern als Partner hätten Landwirte Zukunft.

„Wir sind keine Splittergruppe, wie es manche Verbandsfunktionäre verkünden“, sagte er. Als Musterbeispiel für bäuerlich-bürgerlichen Schulterschluss nannte Bühler die Rettung der Dorfkäserei Geifertshofen sowie  die stabilen Preise für Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinfleisch und versprach: „Wir werden nun jedes Jahr diesen Bauerntag feiern als unser Hohenloher Fest!“

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