Ernährung
Neues Hungerbekämpfungsziel für 2030
In New York findet am kommenden Wochenende die Vollversammlung der Vereinten Nationen statt, um 17 neue Ziele für die nachhaltige Entwicklung zu beschließen.
Das zweite Ziel auf der neuen Agenda 2030 ist, den Hunger in der Welt innerhalb der nächsten 15 Jahre zu besiegen. Skeptisch gegenüber dieser Zielvorgabe ist die Menschenrechtsorganisation FIAN, da schon die alten Zielvorgaben bei der Hungerbekämpfung nicht erreicht wurden.
Seit dem Welternährungsgipfel 1996 hat die Welternährungsorganisation FAO einen Rückgang von 172 Millionen Menschen, die an schwerem Hunger leiden, verzeichnet. Rechnet man aus dieser Zahl China raus, sind es nur noch 70 Millionen Menschen. Als Ziel setzte man sich 1996 die Zahl von 966 Millionen Hungerleidenden zu halbieren. Heute sind es laut einer Schätzung der FAO 795 Millionen.
Trotz einer wachsenden Weltwirtschaft und steigenden Privatvermögen konnten die Ziele nicht erreicht werden. In den letzten 20 Jahren wurde in Gegenden mit anhaltendem Hunger wie Subsahara-Afrika oder Süd- und Südostasien, ein Wirtschaftswachstum von rund 5 und 7 Prozent erreicht und liegt so über dem globalen Durchschnitt. „Hunger ist und bleibt damit besonders eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit“, so Roman Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland. „Leider wird genau diese Frage bei der neuen Zielsetzung ausgeklammert.“ Das neue Ziel für 2030 setzt auf Produktionssteigerung in der Landwirtschaft.