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Bio-Supermarkt

VollCorner liebt Feinkost

Der Biomarkt in Großhadern ist ein Ort der Esskultur

Im Münchener Stadtteil Großhadern liegt der einzige VollCorner Biomarkt mit Imbiss. Rot-Orange-Gelb an der Fassade sind die Farben des Biomarktes und sorgen in München für Wiedererkennung. Mit 480 Quadratmeter ist es der zweitgrößte VollCorner. 60 Quadratmeter sind dem Bistro gewidmet. 6.500 Produkte bietet der Markt den Bewohnern des Stadtteils Großhadern an.

Der VollCorner in Großhadern liegt an der Ecke Würmtalstraße/Rebholzstraße mit zehn Parkplätzen im Hof und weiteren Parkmöglichkeiten an der Straße. Mit 1,40 Meter Regalhöhe bleibt der Bio-Markt überschaubar. Zusammen mit dem Tageslicht, breiten Gängen und Fliesen als Bodenbelag ergibt das eine angenehme Einkaufsatmosphäre. Beim Kunden entsteht der  Eindruck: Hier werden Qualitätslebensmittel verkauft.

Der Hauptlauf geht links herum. Das ist aber nicht Prinzip bei VollCorner. Es kommt auf das Gebäude an. Ein großer Teil des  Sortiments besteht aus Feinkost und Spezialitäten. Der Markt strahlt eine klare Orientierung an Qualität aus. Preiseinstiegsprodukte stehen nicht im Vordergrund, gleichwohl gibt es die Eigenmarke von Dennree. Wer gute Lebensmittel zum mittleren Preis sucht, bekommt seinen Einkaufskorb mit Grundnahrungsmitteln wie Nudeln, Brot und Müsli voll. Erschwingliches gibt es durch das ganze Sortiment hindurch.

O + G frisch und regional

Der Rundgang wird mit Obst und Gemüse eröffnet wie in allen VollCorners. Obst und Gemüse ist die Stärke des Bio-Händlers. Ein hoher Demeter-Anteil ist sichtbar. „Wir kühlen Gemüse nicht. Der Umschlag ist hier so hoch, dass bis abends alles verkauft ist“, gibt Willi Pfaff zu erkennen. Hier wird nichts welk und unansehnlich. 25 Prozent trägt O+G an diesem Standort zum Umsatz bei. Das ist ein glänzender Wert. Das umfangreiche Sortiment wartet mit rund 110 Artikeln auf und hat eine deutliche regionale Prägung.

Der Obergrashof, eine Demeter Gärtnerei aus Dachau, sorgt für tagesfrische Salate, Rettich, Blumenkohl, Karotten, Kartoffeln und mehr. Die Kürbis-Saison wird mit heimischer Ware bestritten. Das Angebot ist vielfältig: Spaghetti-, Muskat-, Butternut-Kürbis. Der Hit Hokkaido-Kürbis ist mit 1,29 Euro/Kilo am preisgünstigsten zu bekommen.

Wurst, Käse und Backwaren werden in Bedienung verkauft. Käse in Prepacking gibt es in einem separaten Regal, gegenüber der Bedientheke. Aus rund 50 Sorten Wurst und mehr als 100 Käsen können die Kunden an der Theke wählen. Der regionale Käsegroßhändler Schilcher beliefert die Theke und führt unter anderem Delikatessen wie den Via Mala Käse.

Die Erzeugergemeinschaft Tagwerk aus Dorfen in Bayern bietet mit 100 Erzeugern ein breites Spektrum an Gemüse, Eier, Fleisch und Milchprodukten. Wurst und Fleisch kommen auf kurzem Weg von den Herrmannsdorfer Landwerkstätten und Chiemgauer Naturfleisch nach München. Fleisch verkauft der Münchener Filialist in SB.

Im Mopro-Regal befindet sich neben Tetrapak und Bechern noch klassische Glasware. Jogurt von Andechser und Söbbeke, Milch von Schrozberg und Berchtesgadener Land sind in Mehrweggebinde abgefüllt. Bei Frischeiern gibt es Verbandsware vom Biolandhof Egger, vom Demeter Bicklhof und Bergkräuter Eier von den Biohennen. Hier sind Premium und regional kombiniert.

Regionale Feinkost ist die Stärke

Der Anteil an Spezialitäten ist hoch, so dass die Bezeichnung Bio-Feinkostmarkt gerechtfertigt ist. Vom kleinen Münchener Unternehmen Fresh hunter, hinter dem zwei Frauen stehen, kommen Suppen, Salatsoßen und Pesto in Premiumqualität. Bekannte Bio-Marken wie Byodo aus Bayern werden präsentiert. Die Weltstadt hat auch eine Rösttradition. Supremo bewahrt diese Tradition. Mit Spitzenkaffees von Maya aus Berlin, Dinzler aus Rosenheim  und Länderkaffees der Gepa wird eine breite Kaffeeauswahl geboten.

Zum qualitätsorientierten Handel gehören hochwertige Öle dazu,  angefangen bei Olivenölen aus Italien von San Vicario oder  La Spinosa. Die Öl-Spezialisten Bio-Planete und Fandler sind Bestandteil des Sortiments. Das ganze Spektrum von Leinöl, Sesam Kürbiskern, Erdnuss, Argan und Macadamia ist vorhanden. PPura liefert besondere Olivenöle, Pasta und Pesto.

Bei den Süßwaren bietet VollCorner Lanwehr Pralinen in Konditor-Qualität und belgische Schokolade an. Die kleinen Zotter-Tafeln sind im Sortiment, außerdem das Duchy Gebäck aus der Backstube von Prinz Charles und die Riegel von foodloose mit ihren Premium-Produkten.  

Der Biohof Lex im Landkreis Erding liefert Hülsenfrüchte wie Schwarze Linsen und Sojabohne aus regionalem Anbau. Die regionalen Brote der Fritz Mühlenbäckerei, der Bäckerei Gürtner und der Demeter-Bäcker Steingraber werden in Bedienung verkauft.

Pfaff hat die veganen JooTi Suppen für den Handel entdeckt. Das vegane Münchener Restaurant Zerwirk hat die Fertiggerichte entwickelt. Cramer’s Speiseeis in Konditorqualität  wird aus Milch und Eiern aus der Region hergestellt. Mit diesen regionalen, handwerklich hergestellten Lebensmitteln gewinnt Pfaff Kunden, die die Esskultur hochhalten. Bei VollCorner steht die Regionalität am POS, nicht in der Werbung.

In Naturkosmetik werden die bekannten Marken geführt. Das Sortiment wird nicht besonders hervorgehoben und auch im Handzettel nicht groß beworben. „Naturkosmetik ist kein Schwerpunkt von VollCorner. Wir konzentrieren uns auf Lebensmittel“, erläutert Pfaff. Karotten, Milch, Brot und Wurst spielen die Hauptrolle in Großhadern in der Würmtalstraße 95.

Der Bio-Imbiss Mahlzeit ist der Einzige seiner Art im VollCorner. Der Salat ist super frisch ohne rostige Schnittstellen. Die Preise liegen nicht höher als bei konventionellen Gastronomen. Bio in der Außer-Haus-Verpflegung ist möglich.

Anton Großkinsky

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