Saatgut
GVO-Freiheit des Getreides in Gefahr
Hofpfisterei warnte am Tag des Deutschen Brotes
Die Brotvielfalt in Deutschland ist weltweit einzigartig. Rund 3.000 verschiedene Sorten haben Bäcker hierzulande im Angebot. Das deutsche Brot soll sogar Weltkulturerbe werden. Doch die drohende Verunreinigung der Anbauflächen durch gentechnisch verändertes Saatgut gefährdet diesen Plan.
Zum zweiten Mal wurde am 5. Mai der Tag des Deutschen Brotes begangen. Sein Ziel ist die Würdigung der Brotkultur und die Stärkung der regionalen Brotvielfalt. Die Deutschen lieben ihr Brot, rund 53 Kilogramm essen sie pro Jahr. Die Erfahrung zeigt dabei, Qualität und Geschmack sind umso besser sind, je natürlicher die Herstellungsweise ist.
Damit Brot auch in Zukunft ein Naturprodukt bleibt und einen Rang als Weltkulturerbe erhält, ist der Schutz des Getreides unerlässlich. Der Einsatz von gentechnisch verändertem Getreide in den Backstuben zerstört die Stellung des Brotes und vernichtet Arbeitsplätze in der Lebensmittelproduktion und in der heimischen Landwirtschaft.
Keine Kompromisse, heißt es bei der Hofpfisterei, wenn es um die Bio-Qualität geht. Nur wer die hohen Anforderungen der Hofpfisterei erfüllt, kann als Landwirt sein Getreide an die unternehmenseigene Meyermühle in Landshut liefern. 2013 beispielsweise kamen 65,1 Prozent des Bio-Getreides aus Bayern. Weitere 29,7 Prozent lieferten Bioo-Landwirte aus angrenzenden Bundesländern. Die restlichen 5,2 Prozent wurden zum überwiegenden Teil aus Österreich und zum geringen Maß aus dem europäischen Ausland zugekauft.
Nicole Stocker, Geschäftsführerin der Hofpfisterei, will in Zukunft noch mehr Backwaren aus regional angebautem Getreide herstellen. „Wir brauchen mehr Bio-Landwirte aus Bayern“, erklärt sie. „Unser Reinheitsgebot für Brot ist in Gefahr! Denn wenn die EU gentechnisch veränderte Getreidesorten zulässt, sind unsere strengen Öko-Standards nicht mehr zu erfüllen.“
Mit ihrem Plan, den Bio-Landbau in Bayern auszuweiten, ist die Hofpfisterei nicht allein. Auch der bayerische Agrarminister verspricht Unterstützung. Helmut Brunner hat als Ziel der Staatsregierung ausgegeben, die Erzeugung von Öko-Produkten im Freistaat bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Doch das wird beim Einsatz von grüner Gentechnik in der Landwirtschaft nicht gelingen.