Englischer Thronfolger bei der BESH
Prinz Charles machte bei seinem Verwandten-Besuch in Hohenlohe Station bei der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) in Wolpertshausen.
Der Thronfolger informierte sich in Baden-Württemberg über die Arbeit der Bio-Bauern und hielt eine vielbeachtete Rede auf dem parallel stattfindenden Kongress für nachhaltige Lebensmittelerzeugung auf Schloss Langenburg.
Charles zählt zu den Bio-Pionieren auf der britischen Insel und weltweit. Er hat die königlichen Güter bereits in den 80er Jahren konsequent auf Öko-Landbau umgestellt und positioniert sich deutlich gegen grüne Gentechnik, was ihm nicht nur Freunde einbringt.
Beraten wird er dabei seit 1984 von Professor Dr. Hartmut Vogtmann, der den ersten Lehrstuhl für ökologische Landwirtschaft in Europa an der Universität Kassel / Witzenhausen gründete und über 20 Jahre inne hatte.
Heute unterrichtet er als „Elder Statesman des ökologischen Landbaus“ noch ehrenamtlich und ist zugleich Präsident des Deutschen Naturschutzrings DNR, des Dachverbands der deutschen Umweltverbände mit 5,5 Millionen Mitgliedern.
Hartmut Vogtmann hat den Besuch seiner HRH (His Royal Highness), wie Prinz Charles intern genannt wird, auch vermittelt. Die Vorbereitungen liefen über ein Jahr. Der Prinz setzt sich für den Erhalt traditioneller Rassen und regionaler Wertschöpfungsketten ein.
Der Gründer und Vorsitzende der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und ECOLAND, Rudolf Bühler, hat auf einer Rinder- und Schweineweide im Bühlertal ein großes Zelt aufstellen lassen und einen Empfang mit Hohenloher Biobauern organisiert.
Eine Ausstellung mit Schautafeln zeigte die Projekte der BESH-Gruppe mit der Rettung und Revitalisierung des Schwäbisch Hällischen Landschweins, des historischen und neu belebten Boeuf de Hohenlohe, Hohenloher Lamm, die ökologischen Gewürzprojekte in Hohenlohe, Indien, Serbien, Rumänien und Sansibar.
Ferner die erst im letzten Jahr gegründete Stiftung Haus der Bauern, die sich mit einem internationalen Netzwerk um die Thematik der Farmers Basic Rights befasst.
HRH Prinz Charles hat sich eine ganze Stunde Zeit genommen um Hintergrundgespräche mit den Hohenloher Bauern zu führen und Einblick in die bereits 28jährige Projektarbeit für ländliche Entwicklung in Hohenlohe zu bekommen.
„Der Besuch war top secret, damit es kein Public Event wird, sondern ein wirklich fachlicher Austausch auf Augenhöhe unter Biobauern“ sagte Rudolf Bühler. Er schenkte dem britischen Thronfolger bei dem Besuch einen Hohenloher Bauernhut aus ökologischem Schaffilz. „Es ist der Gleiche, wie ich ihn trage. Er ist das Symbol des freien Landmanns.“ Der Prinz hat übrigens Hutgröße 57.
Auf der parallelen Konferenz auf Schloss Langenburg, welche vom Sustainability Unit der königlichen Prinz Charles Stiftung gemeinsam mit der JFC Consulting Joschka Fischers organisiert wurde, sprach Prinz Charles vor hochkarätigen Teilnehmern wie Claus Hipp, Alain Carparros, Götz Rehn, Hardy Vogtmann und dem gastgebenden Fürsten Philipp zu Hohenlohe Langenburg.
Er sprach sich u.a. dafür aus, die Wertschöpfungsketten zugunsten der Bio-Erzeuger zu konsolidieren und Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu leben, damit unser Planet noch eine Zukunft hat.