Start / Ausgaben / BioPress 75 - April 2013 / Mit Regionalkonzept an die Spitze

Mit Regionalkonzept an die Spitze

Bio Company aus Berlin mit mehr als 80 Millionen Euro Umsatz

Der Berliner Lebensmittel-Filialist Bio Company hat im Jahr 2012 einen Umsatz von 80,5 Millionen Euro erzielt. Gegenüber 62 Millionen Euro in 2011 entspricht dies einer Steigerung von 29,8 Prozent. Damit setzt der Bio-Filialist seinen Wachstumskurs fort. Für das Jahr 2013 peilt das Unternehmen die 100 Millionen-Marke an.

Im Januar 2013 hat der Bio-Filialist in Potsdam seine 30. Filiale eröffnet. 2013 sind bis August sechs Neueröffnungen und damit 35 Filialen geplant. 2012 eröffnete das Unternehmen sieben Filialen. Das Bio-Handelsunternehmen ist Marktführer in Berlin-Brandenburg und führt weitere einzelne Filialen in Sachsen und Hamburg und wird von Mitgründer Georg Kaiser und Hubert F. Bopp geführt.

Die Verkaufsfläche betrug bis Januar 2013 gut 15.800 Quadratmeter und soll auf 19.000 bis August 2013 ansteigenen. „Damit setzen wir unser organisches Wachstum in einem Weg der wirtschaftlichen Vernunft fort“, beschreibt Geschäftsführer Georg Kaiser den Kurs.

Viel Regionalität und gute Löhne tragen das Konzept

Die Besonderheit der Bio Company ist, dass sie ihren Kunden einen besonders hohen Anteil regionaler Waren anbietet. So stammen beispielsweise Obst und Gemüse in Spitzenzeiten bis zu 40 Prozent aus der Region. Unternehmensphilosophie ist, durch kurze Lieferwege einen fairen Preis und eine besondere Frische zu bieten. „Wir wollen die regionale Wirtschaft ausdrücklich einbinden und stärken“, betont Kaiser.

Mit 884 Mitarbeitern ist die Bio Company mittlerweile ein bedeutender mittelständischer Arbeitgeber in der Region. Gegenüber Januar 2012 mit 706 Mitarbeitern entspricht dies einer Steigerung der Beschäftigtenzahl von 25 Prozent. „Fachlich qualifiziertes und servicefreundliches Personal ist eine der Säulen unseres wirtschaftlichen Erfolges“, erklärt Personalleiter Frank Osarek.

Schon im Februar 2012 hob das Unternehmen die Gehälter deutlich an. Derzeit verdient kein Vollzeitangestellter weniger als 9,18 Euro brutto die Stunde. Dies gilt für Einsteiger ohne Berufserfahrung. Die Löhne für Fachkräfte liegen höher.

Für den April 2013 plant die Geschäftsleitung weitere Erhöhungen. „Wir wollen noch attraktivere Löhne bezahlen und müssen uns dafür weiter anstrengen und auch effizienter werden“, erläuterte Kaiser bei der Eröffnung der 30. Filiale. Das Unternehmen beschäftigt bewusst keine Leiharbeiter, wie oft im Handel üblich.

Hochwertige Sortimente

Die Märkte bieten den Kunden ein Vollsortiment mit bis zu 8.000 Produkten. Als Haus der Bio-Marken führt der Filialist authentische Hersteller wie Rapunzel oder Lebensbaum, bevorzugt als Verbandswaren von Demeter, Bioland, GÄA oder Naturland, aber auch Spezialitäten und Produkte aus der Region „Wir holen ein Stück Land in die Stadt“, beschreibt Kaiser seine Vision.

In fast jeder Filiale befinden sich zudem Theken für Käse und Fleisch. Ebenso ist immer ein Backshop, meist mit einem Bistrobereich, integriert. Der Filialist möchte zudem möglichst vielen Menschen ökologische Produkte zu einem fairen Preis anbieten. Derzeit gibt es über 150 Bio-Company-Produkte und weitere 200 Basisartikel zum Einstiegspreis.

Ins Gespräch gebracht hat sich der Bio-Supermarkt-Betreiber seit 2012 durch Aktionen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Neben einem Mehrstufensystem zur Reduzierung von abzuschreibenden Lebensmitteln in den Märkten unterstützt die Bio-Supermarktkette die Verbraucherinitiative foodsharing.

brig gebliebene Lebensmittel werden von Lebensmittelrettern aus einzelnen Märkten abgeholt und dann zur freien Verfügung an speziellen Verteilplätzen zur Abholung bereitgestellt. Über das Portal foodsharing.de können sich Menschen mit schmalerem Geldbeutel diese dann abholen.

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